Sounds: ein zugegebenermaßen nicht ganz fairer Vergleich, aber mit einem Nord Stage und Roland Jupiter 50 direkt verglichen, sind die Pianosounds dumpf, dünn und matschig, ich kann damit leben weil ich sie nicht brauche. Viele Synth-Sounds sind Brot und Butter, aber einige doch ziemlich gut. Die Chöre klingen von „na ja“ bis wirklich gut.Bei den Bläsersätzen habe ich einige richtig gute gefunden. Etliche der String-Sounds sind klasse. Alles weitere habe ich noch nicht getestet. Wenn ich am EQ drehe werde die Pianos besser, aber immer noch nicht so wie ich es kenne. Ich setze den V3 als Erweiterung meines Live-Setups ein, um hier und da mal Sounds abzuholen die der Stage oder der Jupiter gerade nicht liefern können.
Bedienung: wer sich nicht mit Midi einigermassen auskennt, ist verraten und verkauft. Warum das Teil nicht wenigstens ein klitze-kleines Display zur Anzeige des aktuellen Sounds hat, ist mir ein Rätsel. Für eine vernünftige Bedienung des V3 XXL Pianos braucht man entweder einen Rechner mit Zusatzsoftware (200€) oder ein iPad mit extra App (27€), sonst geht bei der Bedienung nix. Wenn man aber die App auf dem iPad hat, kann man an allen Parametern prima drehen und durchaus brauchbare Sounds im Multimodus zusammenschrauben. Was mich beim Midi-Betrieb sehr stört, ist der Umstand das man nicht in der Lage ist einen grundsätzlichen Midikanal festzulegen. Es ist zwar möglich alle 16 Kanäle einzeln, gemischt oder gemeinsam zu bedienen, aber man kann dem V3 nicht sagen „ab jetzt nur noch Kanal 3“. Das ist wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, das das Gerät hauptsächlich für den Betrieb an einer DAW gedacht ist. Im Livebetrieb rufe ich alle Parameter vom iPad ab (Bandhelper) und steuere damit die Lautstärken, Sounds etc des V3. Das bedingt aber vorher einiges an Arbeit um die notwendigen Parameter einmal zu ermitteln / ausprobieren!
Verarbeitung: die Dose ist aus Plastik, allerdings scheinen die Buchsen etc recht gut im Gehäuse zusitzen. Das Gehäuse scheint mir einigermaßen stabil zu sein. Der Prägedruck der Buchsenkennzeichnung ist so gut wie nicht lesbar, ich habe mit weißem Isolierband nachgeholfen. Da Netzkabel hat keinerlei Klemmhalterung, ich habe es gegen herausfallen des Stecker mittels Klettband am Keyboardständer gesichert, zusammen mit allen anderen Kabeln zum V3, damit die leichte Kiste nicht vom Keyboard gezogen wird auf dem sie steht.
Ich würde mir das Teil wieder kaufen, da es meinem Einsatzzweck am nächsten kommt.