Vandoren Blatt Resurfacer mit Reed Stick

Der Vandoren Resurfacer with Stick ist in der Handhabung sehr leicht. Man kann in der Verpackung arbeiten, was das Runterfallen des Glases sehr unwahrscheinlich macht. Die Flächen des Blattes werden sehr glatt und das Blatt klingt erheblich besser. Mit den einschlägigen Empfehlungen kann man sogar als Anfänger Blätter richtig gut feinschleifen. Ich habe damit alle Blätter einer Serie von 10 behandelt und anstelle von 3 Blättern dann 8 behalten und sehr gut spielen können. Klar, schachtelhalm etc. Geht auch. Aber das ist sehr viel eleganter. Der Preis ist aber unangemessen. daher ein Stern weniger. Auf lange Sicht lohnt sich das bestimmt.

Wer der englischen, französischen, oder chinesischen Sprache mächtig ist, hat mit der Bedienungsanleitung kein Problem. Sie ist sehr ausführlich und bebildert. Inzwischen, nach einem Jahr im Besitz des "Retableur d‘anches" habe ich schon viele Blätter für den weiteren Gebrauch retten können, die ansonsten in den Müll gewandert wären. Es braucht nur wenig Übung bis man die Anwendung beherrscht, im Gegensatz zu einem teuren Stück Eisen aus den USA (ich nenne keinen Namen...), welches quasi "in der Luft" ohne Referenzfläche gehandhabt wird. Viel Spaß damit!
Von anderen Rezensenten wurde der Preis des Reed Resurfacers kritisiert. "Teuer" ist relativ: wir spielen Instrumente, die z.T. mehrere tausend Euro gekostet haben. Wer schon mal gelernt hat Glas anzuäzen, weiß wie verdammt gefährlich das ist, da konzentrierte Flusssäure (HF) zum Einsatz kommt. Deren Anwendung ist nur speziell eingewiesenen Fachkräften erlaubt. Ich komme von der chemischen Industrie (BASF) und weiß, wovon ich spreche. Vor diesem Hintergrund halte ich den Preis für gerechtfertigt. Billiger geht natürlich auch, mit 1200er Schleifpapier, einer planen Unterlage und etwas Geschick.

Nachdem ich mit verschiedenen Schleifsteinen vergebens versucht habe, die Rückseite meiner Blätter glatt zu bekommen (sie sprechen dann wirklich besser an), habe ich mir den Reedsurfacer geleistet.

Die beiden Teile sind optisch sehr schön und auch in einer netten Box verpackt; allerdings ist die Schleiffläche wahrscheinlich für große Blätter wie für Bassax fast etwas zu klein. Das Ganze lässt sich insgesamt gut reinigen; bei hartnäckigem Holzstaub benötigt man mitunter etwas Seife/Spülmittel.

Besonders den Stick finde ich sehr praktisch; die Schleiffläche könnte man bei genug Fachwissen auch durch sehr feines Schmirgelpapier auf einer glatten Oberfläche ersetzen.

Für die Klarinettisten/innen, die sich über die Mogelpackungen von Blättern ärgern, von denen man nur 1 von 10 teuer gekauften Blättern ohne Bearbeitung verwenden kan, für die ist das "Werkzeugkit" ein Anschaffung wert.

Zwar kann man mit dem billigen Schilfrohr auch Blätter bearbeiten, aber dies meist nur an der Oberseite, bzw. an der Blattspitze.

Bei diesem Kit ist aber außerdem eine geriffelte Glasplatte dabei, mit der man Blätter von unten gleichmäßig schleifen kann, um diese so leichter zu machen.
Der Ersatz für das Schilfrohr als geriffelter Stab ist auch dabei, mit Sicherheit verscheißfrei.

Leider ist die Anleitung dabei etwas dürftig und ncihts ersetzt die Erfahrung, wenn man seine Blätter bearbeitet. Denn durch unwissende Behandlung habe auch ich schon einige Blätter geschrottet. Denn hier gilt weniger ist mehr und viel hilft nicht viel. Also immer sachte beim Bearbeiten, und immer wieder testen.