Der texanische Hersteller Warm Audio hat sich einen erstklassigen Ruf als Spezialist für die gelungene Neuinterpretation klassischer Studiotechnik erworben. Dabei werden die wesentlichen Elemente der Originalschaltungen sorgfältig an die jeweiligen Vorbilder angelehnt und gegebenenfalls um sinnvolle Extras erweitert. Die Preise liegen in einer erstaunlich günstigen Größenordnung. So auch hier: Beim Vorbild des Warm Audio WA76 handelt es sich um den wahrscheinlich legendärsten Kompressor/Limiter aller Zeiten. Mittlerweile wurde das Original zwar zig-fach kopiert, doch dank seiner liebevollen und dennoch Budget-freundlichen Umsetzung zählt der Warm Audio WA76 seit seinem Erscheinen im Jahre 2014 noch immer zu den Highlights unter den 1176-Klonen.
Beim Warm Audio WA76 handelt es sich um eine Neuinterpretation des legendären Mono-FET-Kompressor/Limiters aus den frühen 1970er Jahren. Im Gegensatz zu moderneren Geräten wird die Kompression hier ausschließlich über In- und Output-Regler sowie vier feste Ratios gesteuert. Diese klassische Minimalausstattung genügt jedoch völlig für zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten: Das Spektrum reicht von softer Gesangskompression über kräftig pumpenden Overhead-Sound bis hin zu derber Sättigung. Selbst als charakterstarker (Lofi)-Mic-Pre lässt sich das Gerät nutzen. Wie bei Warm Audio üblich, verwendet auch der WA76 sehr hochwertige Bauteile, darunter etwa Cinemag-Übertrager. In Sachen Ausstattung hält sich der WA76 präzise an sein Vorbild – auch hier fehlen Bypass und Netzschalter. Die Rückseite bietet dagegen eine zeitgemäße Ausstattung mit XLR-Anschlüssen und Kaltgerätebuchse.
Generationen von Tonschaffenden schwören auf den „musikalischen“ 1176-Sound, der sich so hervorragend mit jeglichem Programm-Material verbindet und nicht nur zuverlässig Transienten abfängt, sondern auch drastische Klangbearbeitungen möglich macht. Heute wird dieser Klassiker eher selten als Allround-Talent genutzt. Stattdessen ist er umso beliebter, wenn besonders knackige Drums und Bässe gefragt sind. Sein Sound – bei Bedarf etwas ruppig – hat auch nach gut 50 Jahren nichts von seinem Reiz eingebüßt. Als preisgünstiger 1176-Klon hat der Warm Audio WA76 im Laufe der letzten Jahre mehrfach Konkurrenz erhalten. Er kann sich jedoch dank seiner ordentlichen Verarbeitung und der hervorragenden Klangeigenschaften noch immer behaupten. Wer seine Aufnahmen mit authentischem1176-Charakter veredeln möchte und dabei sein Budget im Auge behalten muss, wird am Warm Audio WA76 großen Gefallen finden.
Warm Audio ist ein 2011 in den USA gegründetes Unternehmen, das sich zum Vorsatz gemacht hat, möglichst hochwertiges Studioequipment zu möglichst bezahlbaren Preisen anzubieten. Der Schwerpunkt liegt bei Remakes klassischer Studiostandards, deren Schaltungen in vielen Fällen mit leichtem Freiraum neu interpretiert werden. Im Portfolio der Amerikaner finden sich u.a. eigene Varianten des Urei 1176 und des Teletronix LA-2A Kompressors, ein Pultec-Nachbau und eine Reihe verschiedener Mikrofone und Vorverstärker, die von den einschlägigen Legenden aus der Analog-Ära inspiriert wurden.
Als einer der ersten Kompressoren/Limiter mit Transistortechnik etablierte sich der legendäre 1176 nach seiner Markteinführung in den späten 1960er Jahren schnell in zahllosen Studios rund um den Globus. In Kombination mit ebenfalls legendären Mischpulten (Neve, API usw.) prägte der 1176 den klassischen Rocksound der 70er Jahre. Auch heute garantiert die Kombination aus 1176-Klon und einem hochwertigen Channelstrip mitsamt entsprechendem Mikro ein Maximum an Charakter und Klangqualität im modernen DAW-Studio. Knallige Drums, knackige Bässe und Gitarren, aber auch ausdrucksstarke Vocals sind dabei sicher die besonderen Stärken eines solchen Setups.