Ich hatte mir den WA2a sowie den LIN2a bestellt um sie direkt miteinander zu vergleichen. Zuvor hatte ich diese beiden Kompressoren durch intensive Online-Recherche in die engere Auswahl gezogen.
Durch persönliches Testen hatte ich bereits die Klark Kompressoren (2a und 76) sowie GAP Comp3a und RNC 1073 ausgeschlossen.
Auch wenn die gängige, professionelle Meinung im Internet lautet, dass 2a Kompressoren am geeignetsten für Gesang wären (ab und zu auch 1176) sagte mir meine Intuition von Anfang an, dass der Drawmer DL 241 (den es nur noch gebraucht gibt) die sinnvollere Wahl wäre.
Ich habe dann den WA2a, Lin2a und den Drawmer miteinander verglichen. Ergebnis: Der Warm Audio WA2a klingt "besser" als der Lin2a. Er fügt dem Signal (Vocals) einen Hauch mehr Wärme im unteren Frequenzbereich zu. Die Vocals klingen einfach wärmer. Die Höhen werden etwas entschärft. Ansonsten klingt der Lindell auch ganz gut. Er bringt das Signal minimal besser nach vorne als der Warm Audio - klingt transparenter.
Der Warm Audio hat aber dazu noch den Pluspunkt, das alle Regler auf der Vorderseite sind. Der Lin hat den Regler zum Einstellen des "Meters" auf der Rückseite, was nervig ist. Auch die Klinken- Ein- und Ausgänge sind unsymmetrisch(unsymmetrisch...XLR wäre besser). Der WA2a hat XLR... Jedoch schicke ich beide Kompressoren zurück. Der Drawmer hat mich (auch im Blindtest) mehrmals mehr überzeugt als die beiden "2a"Geräte. Bin mir noch nicht sicher, ob ein 1176artiger Kompressor (Warm Audio z.B) nicht vlt noch besser wäre als der Drawmer. Wobei der Drawmer dagegen ein Schnäppchen wäre und zwei Kanäle hat.
Werde möglicherweise noch den WA76 bestellen um auch ihn kennen zu lernen. Er soll ja besser sein als der Klark76.
Wer also einen 2A Clone sucht: ich würde eher zum Warm Audio raten. Ich habe mich gegen einen 2a-Kompressionsstil entschieden. Fakt ist: Hardwarekompression klingt besser als Softwarekompression. Welcher es dann am Ende ist kann jeder nur selbst durch persönliches Testen in der eigenen Aufnahmekette entscheiden. Da hilft nur Probieren, Abstand gewinnen und leider manchmal auch Retournieren bis das passende Gerät gefunden ist und bleiben kann. 2022 hatte ich bereits sehr viele Mikrofone und Preamps gestestet. Es ist echt nicht einfach eine gute Kette zu erarbeiten. Wachstum braucht Zeit und Erfahrung.
Zum Glück ist Thomann (im Gegensatz zum Musicstore, der mein Kundenkonto gesperrt hat mit der Begründung ich würde zu wenig kaufen und zu viel zurück schicken...obwohl die im letzten Jahr ca. 2000 Euro von mir bekommen hatten) geduldig und entgegenkommend. Ich bin seit Anfang der 00er Jahre Thomann-Kunde und möchte dies auch noch lange bleiben. Im Bereich Home-Recording-Equipment geht es leider nicht anders viel zu bestellen, kritisch in der eigenen Umgebung zu prüfen und nur das zu behalte, was wirklich passt. Wenn 30 Tage Money-Back schon angeboten wird darf man es wohl auch nutzen um letztlich ein Produkt zu finden und zu kaufen mit dem man wirklich zufrieden ist.. Sobald meine Aufnahmekette vollendet ist werde ich nicht mehr so viel zurück schicken. Ich bin Songwriter. Ich möchte Musik produzieren und bin kein Gear-Tester.
Fazit: Der Lin2a ist schon ganz gut. Besser als der Klark 2a, GAP 3a (vermutlich auch besser als der GAP 2a), kommt aber nicht an das "Mojo" des WA2A heran.