Der Odessa ist ein additiver Oszillator, der als Eurorack-Modul für den modularen Synthesizer fungiert - die Firma selbst bezeichnet ihn als „Variable Spectrum Harmonic Cluster Oscillator“. Mit ihm ist eine additive Klangsynthese mit bis zu stolzen 2560 Teiltönen möglich. Zur Veranschaulichung befindet sich ein mit 12 mehrfarbigen LEDs ausgestatteter Spektrumanalyzer mit an Bord. Es lassen sich klassische Sägezahn-, Rechteck-, und reine Sinustöne erzeugen. Der Odessa verfügt über eine große Bandbreite an Kontrollmöglichkeiten für Anzahl, Verteilung und Pegel. Sie alle können manipuliert können, um dadurch eine reiche Bandbreite an Sounds zu kreieren. Ebenfalls vorhanden sind auch Regler für die Grob- und Feinstimmung. Zudem gibt es FM-Eingänge, mit denen in Kombination mit externen Modulen eine FM-Synthese realisiert werden kann.
Der Odessa kann Töne ab 0,5 Hz bis zu 21 kHz erzeugen. Die Auflösung beträgt hier 0.006 Hz. Die harmonischen und unharmonischen Spektren können durch eine kammartig geneigte und verformte Impulsantwort vielfältig gestaltet werden. Sie lassen sich spreizen, krümmen und beschneiden. Durch Modulationen lassen sich hier Effekte erzeugen, die einem Flanging oder einem Phasing ähneln. Alle erzeugten Teiltöne sind vom gemeinsamen Grundton frequenzbezogen abhängig und werden durch einen einzigen Volt/Oktaven-Eingang gesteuert. Der Odessa besitzt getrennte Ausgänge für den Grundton sowie auch für gerade und ungerade Obertöne. Die FM-Synthese erfolgt durch exponentielle und lineare Mittel (durch Null). Außerdem lassen sich bis zu fünf verstimmte Voices für ein fettes und dichtes Cluster oder einen kräftigen Akkord auseinanderspreizen.
Mit dem Odessa finden Eurorack-Nutzer einen stabil verbauten Oszillator für reiche und volle Klangfarben mit komplexen Spektren. Dank der unkomplizierten Benutzeroberfläche des Moduls lassen sich dichte Klänge einfach umsetzen. Die Hardware basiert auf einem leistungsfähigen FPGA-Chip, der ein paralleles Rechenverhalten ermöglicht. Das synthetisierte Signal ist dank eines intrinsisch bandbegrenzten Algorithmus über den gesamten Audiobereich frei von Aliasing. Ein vereinfachter Spektralanalysator verschafft einen groben Überblick über die Obertöne. Der Odessa ist Skiff-freundlich und macht sich somit sehr gut in einer Reihe von Eurorack-Modulen. Der Stromverbrauch liegt zwischen 110 mA und -80 mA. Ausgestattet ist er überdies mit einem Schutz gegen Rückwärtsspannung. Der Odessa lässt sich durch weitere Eurorack-Module von XAOC Devices flexibel und intelligent ansteuern.
Xaoc Devices ist ein führendes polnisches Unternehmen für die Herstellung modularer Synthesizer. Gegründet aus einer wahren Leidenschaft heraus, ist es nun das Ziel des Herstellers, die Produkte stets kreativ inspirierend, innovativ und kompromisslos, aber dennoch erschwinglich und effektiv zu gestalten. Bereits erschienen sind unter dem Dach dieser Firma unter anderem ein Waveform-Prozessor, ein Envelope-Generator, ein Audio-Port und ein Voltage Extractor, ein Micro-Sequenzer und diverse Binary-Operatoren - alle in Form eines Eurorack-Moduls.
Mit dem separat erhältlichen Hel-Expander von XAOC Devices lässt sich der Odessa fünfstimmig polyphon verwenden. Eine Ansteuerung erfolgt hier über individuelle CV-Eingänge. Hiermit können paraphonisch drei- und fünfstimmige Akkorde realisiert werden. Mit den ebenfalls separat erhältlichen binären Signalprozessoren Drezno und Lipsk kann Odessa in das Leibniz-Binär-System integriert werden. Dadurch ist eine Steuerung der einzelnen Teiltongruppen durch den Banklängenparameter möglich. Hier können Signale manipuliert und Audio-, Kontroll-, Trigger- und Gate-Signale erzeugt werden. Lipsk ermöglicht eine manuelle oder automatisierte Invertierung der einzelnen Bits, die von Drezno erzeugt werden. Bei diesen Modulen treten keine Latenzzeiten auf, da die Bitverarbeitungslogik hardwarebasiert ist.