Ich muss zugeben, ich bin vorbelastet... vor 20 Jahren hatte ich ein Yamaha-Tenorsax (aus der damaligen 6er-Serie), seit einigen Jahren spiele ich das YSS 475 im Saxquartett und nebenbei ein Stage Custom Drumset - auch von Yamaha. Insofern bin ich durchaus bekennender "Yamahaist".
Da es immer wieder Literatur für Saxquartett gibt, bei der die erste Stimme für Alt- statt für Sopransax geschrieben ist, war ich jetzt auf der Suche nach einem Altsax als Zweitinstrument für den gelegentlichen Auftritt; außerdem sollte es zu 50% mein Sohn bekommen, der seit einem Jahr Saxophon lernt.
Soviel zur Vorgeschichte.
Bestellt habe ich das YAS 280 mit dem Hintergedanken, ggf. auch das 480 zu probieren, allerdings hat es mir dann so gut gefallen, dass ich es gleich behalten habe.
Der Koffer macht einen sehr sauber verarbeiteten und durchdachten Eindruck, bietet reichlich Stauraum innen wie außen, hat zwei Griffe sowie versenkbare Tragegurte und ist zudem sehr leicht.
Die Erstausstattung ist passabel. Wischer für Korpus und S-Bogen sind nicht dabei (Tip: gleich bestellen); den mitgelieferten Gurt werde ich auch nur als Ersatzteil behalten, da er am Nacken nicht gepolstert ist.
Das Horn selbst ist top verarbeitet (gerade für die Preisklasse) - ein Marschgabelhalter ist dran, der Daumenhalter ist verstellbar.
Nach einer Woche Eingewöhnung hatten wir dann "unseren" ersten gemeinsamen Auftritt - drei Préludes von Debussy, gesetzt für Kirchenorgel und Altsaxophon. Was soll ich sagen - die Intonation ist absolut tadellos, die Ansprache ist erstklassig; gerade bei Pianissimo-Stellen im Bereich Hoch-F hat sich das ausbezahlt.
Im unteren Grenzbereich braucht's für mich sicher noch etwas Übung um auch leise Stellen sauber zu treffen - das liegt aber sicher daran, dass ich von der Klarinette bzw. vom Sopransax her komme.
Das Mundstück ist sehr gut auf das Saxophon abgestimmt - hier hat Yamaha anscheinend (ebenso wie beim Sopran) mit dem 4C ein glückliches Händchen.
Der Klang ist - in der Kombination von Sax, Mundstück, Blatt und Musiker - durchaus angenehm, fast warm; in keinem Fall dünn.
Auch mein Sohn kommt auf Anhieb damit zurecht.
Fazit:
Ein erstklassiges Schüler- und Zweitinstrument. Wer längerfristig und/oder häufiger spielt, kann sich durchaus preislich noch nach oben bewegen und einen Blick auf die 4er-Serie (und darüber hinaus) werfen. In dieser Preisklasse allerdings bekommt das YAS 280 eine uneingeschränkte Empfehlung.