Ich wollte das ZOOM U-24 eigentlich als Mikrofon-Interface für meine YouTube Produktionen verwenden. Dabei bin ich aber auf einige Schwierigkeiten gestoßen, sodass ich es für diesen Einsatzzweck wenig empfehlen kann.
Als Mikrofone habe ich the t bone MB 78beta als auch SC-600 ausprobiert. Beides Kondenser, welche die 48V Spannungsversorgung benötigen und an meinem Soundcraft Ui24r Mixer ausgesprochen gute Level liefern.
Größtes Manko des U-24: der Pegel ist niedrig und am Mac erscheint nur das Interface ohne eine Möglichkeit hier noch mal den Pegel regeln zu können. Man kann den Pegel ausschließlich am Gain-Regler des U-24 ändern. Die kleinen Regler reagieren aber wenig linear und machen eine Einstellung schwierig.
Sitze ich ca. 10cm vom Mikrofon weg muss ich bereits auf 9 von 10 stellen um überhaupt ansatzweise in den Spitzen einen -6db Level zu erreichen. Alles über 9 generiert nur noch Clipping.
Schon auf 8 - 9 bekomme ich die Clipping-Anzeige schnell zu sehen, wenn ich nicht sehr aufpasse. Alles darunter ist aber für einen sinnvollen Einsatz zum Nachvertonen viel zu leise!
Der Level ist nie über -6db zu bekommen. Mit jedem anderen USB Mikrofon, dass ich probiert habe, u.a. auch das (leider stark rauschende) SC450USB, sind locker +6db drin ohne jedes Clipping. Nicht, dass ich so hohe Pegel bräuchte, aber clippingfreie 0db sollten m.M.n. erzielbar sein um etwas Spielraum zu haben.
Problematisch ist auch, dass das Interface strikt Links und Rechts als Kanäle ausgibt und man keinerlei Möglichkeit hat Mono auf beiden Kanälen über USB auszugeben. Insbesondere bei Bildschirmaufnahmen mittels Quicktime und anderen Programmen ist das ein Problem, da der Ton nur Links ausgegeben wird. Man ist gezwungen die Audiospur nachzuarbeiten. Das passiert mit USB-Mikrofonen so nicht, die vom Mac als Mono-Geräte erkannt werden.
Des weiteren kann das U-24 direkt an einem iPad z.B. mit Garage-Band betrieben werden. Es erfordert etwas Einarbeitung, aber wenn man einmal die notwendigen Einstellungen herausgefunden hat, funktioniert das gut. Positiv an dieser Stelle ist der Hi-Z Eingang für Bass, Gitarre und Co. Musikproduktionen lassen sich so gut aufnehmen. Die Problematik mit den niedrigen Pegeln und dem schnell auftretendem Clipping bleibt aber auch dort bestehen.
Positiv hervorzuheben sind die vielen Ausgabemöglichkeiten, ich hätte mir allerdings eher mehr Eingänge gewünscht, statt 2x RCA Line-Out plus TRS Klinke. 1x RCA Out und 1x In wäre aus meiner Sicht pfiffiger gewesen.
Die Latenz am Interface selbst ist sehr gering, sich über den USB-Weg am Mac zu monitoren klappt aber eher nicht.