Ja, Fabrik, so hat es Z.Vex selbst genannt - das Fuzz kann sehr abgefahrene Sounds erzeugen, wenn man weiß wie, und wenn man sich traut, nach dem ersten unangenehmen Pfeifen weiter an den Reglern zu drehen. Da geht dann nämlich noch Einiges, nachdem man schon dachte, man hat das Gerät an seine Grenze gebracht (und die eigenen Ohren dazu!). Man kann die Fuzz Factory leicht zur Selbstoszillation bringen - in diesem Zustand machen plötzlich alle Regler etwas anderes als gewohnt - man kann z.B. die Tonhöhe der Oszilllation stufenlos verändern. Am besten geht man intuitiv an die Sache ran, dreht einfach mal an verschiedenen Reglern und schaut, was passiert.
Soviel zur Funktion als "Tongenerator", die man z.B. bei der Band "Muse" auf der Bühne nutzt. Den Regler "stability" etwas nach links, und es passieren alle möglichen Dinge... Genau dieser Regler macht das Gerät aber auch in der Bedienung etwas schwierig: z.B. muss er ganz nach rechts, also voll aufgedreht werden, um einen stabilen ("normalen") Fuzz-Ton zu erzeugen. Geht man weiter nach links, kann man leicht vor Schreck erstarren - obwohl es da eigentlich erst losgeht. Also Volume runter, und vorsichtig überall weitergeschraubt - plötzlich klingt es dann doch weniger grell - man kann durch ein riesiges Spektrum an abgefahrenen Klängen gehen.
Die Regler Comp (Kompressor) und Gate (Einsatz-Schwelle) helfen dabei, das Biest zu zähmen, und den Sound nach individueller Vorstellung zu formen. Hier herrscht wirklich ein Eigenleben!
Als reines Fuzz, also Verzerrung im Sechziger-Jahre-Stil, gefällt mir die Fuzz Factory leider etwas weniger. Trotz selektierter Germanium-Transistoren klingt es teilweise etwas unangenehm stechend und höhenlastig, und die Nebengeräusche sind auch nicht zu verachten... Für mich bedient dieses Gerät vor allem die abgefahrene Ecke - für hochwertige Fuzz-Sounds nach alter Schule würde ich mich woanders umsehen.