Der "Dr. Robert" (so heißt ein Beatles-Song vom 1966er Album Revolver) ist je nach Einstellung sowohl ein soundformender Preamp, als auch ein Verzerrer mit einem ganz eigenen, charakteristischen Sound für jede Art E-Gitarre.
Durch den speziellen Mittenregler kann man das gesamte Soundspektrum sehr weitgehend beeinflussen. Die Regler für Treble und Bass sind leider als Trim-Potis im Innern ausgeführt, deshalb ein Stern Abzug bei Bedienung. Ich finde die Abstimmung aber vom Werk ab genau richtig, und muss also gar nicht aufschrauben usw.
Die Zerr-Intensität reicht in zwei Stufen bis zur satten Distortion, immer jedoch mit diesem eigenen, etwas nasalen Charakter.
Es geht um einen seltenen Vox-Amp, den die Beatles um 1966/67 im Studio eingesetzt haben, den UL 730. Er hatte eine Transistor-Vorstufe und eine Röhren-Endstufe. Letztere wird in unserem Gerät durch eine FET-Schaltung simuliert.
Bei "Whole Lotta Love" haben ebenfalls Led Zeppelin den Original-Amp verwendet, sowie bei manchen Songs auch Joy Division. In der Anleitung gibt es Setting Examples.
Eine lustige Anspielung ist der Name "Mach Schau" für den Extra-Boost - das geht zurück auf die Hamburger Zeit der Beatles. Dabei handelt es sich um eine Distortion-Stufe mit eigenem Volume-Regler und Fußschalter. Bei Bedarf auch recht krass. Wenn du hier den Tone-Regler der Gitarre zurückdrehst, bekommst du den Woman-Tone.
Klaus Voormann, ein Freund der Beatles und der Designer des Album-Covers von "Revolver", hat im selben Stil ein neues Bild für das Gehäuse entworfen, das den "bösen Doktor" mit seinen Pillen zeigt.
Allein das wäre es fast schon wert gewesen - doch im Zusammenspiel mit meinen alten Vox-Amps erweist sich Dr. Robert als kongenialer Partner, der ihnen eine ganz neue Vielseitigkeit beschert. Auch mit einem neutral eingestellten, cleanen Amp bekommt man diesen Charakter.
Es ist ein Sound abseits der gängigen Overdrives und Distortions, doch unglaublich wandelbar, und für so viel mehr einsetzbar als nur eine Beatles-Imitation. Hat mir gerade noch gefehlt!