Der API 2500+ zählt seit 1999 zu den beliebtesten Bus- bzw. Summenkompressoren am Markt. Neben dem typisch „knackigen“ und durchsetzungsfähigen API-Sound sind es die umfangreichen Einstelloptionen, die das Gerät zum Lieblings-Tool zahlloser Profi-Mixer gemacht haben. Tatsächlich sorgen einige recht ungewöhnliche Funktionen für die besonders stimmige Anpassung des Kompressionsverhaltens an sehr unterschiedliches Programmmaterial. Technisch spielt der API 2500+ in der obersten Liga: Unter der Haube finden sich, neben den legendären API-eigenen VCAs und Ausgangsübertragern, diverse Qualitätskomponenten von That Corp. Anschlussseitig bietet der API 2500+ symmetrische XLR-In/Outs sowie zwei Side-Chain-Inputs. Das Gerät ist mit einem internen Netzteil ausgestattet.
Als reiner Stereo-Kompressor besitzt der API 2500+ sämtliche Bedienelemente nur einmal. Neben den Kompressor-typischen Parametern sind es vor allem die etwas spezielleren Funktionen, die den API 2500+ interessant machen: Da findet sich die dreifache Kennlinienumschaltung sowie „Type“ zur Auswahl von Feed-Forward- und Feedback-Betriebsart. „Thrust“ aktiviert eine API-patentierte Schaltung, die ein Filter in den Detektorweg setzt. Mittels „Blend“ und „Mix“ lässt sich intern Parallelkompression erzielen. Ungewöhnlich ist die Link-Funktion, die ein unterschiedliches und variables Ansprechen beider Kanäle auf eine Pegelspitze ermöglicht. Threshold kann die Aufholverstärkung steuern. Ebenfalls erwähnenswert ist der Hard-Bypass, der bei Bedarf die Ausgangsübertrager im Signalweg belässt.
Nur wenige (Bus)-Kompressoren verfügen über eine so ambitionierte Funktionalität wie der API 2500+. Die zahlreichen, bisweilen recht ungewöhnlichen Regelmöglichkeiten des Gerätes machen ein gewisses Maß an Produktionserfahrung, zumindest aber eine längere Einarbeitungsphase notwendig, bevor sich das riesige Potential vollständig erschließt. Somit ist der API 2500+ ein Gerät für intensive und regelmäßige Mix-Sessions. Dann belohnt dieser Bus-Kompressor mit einem Höchstmaß an klanglicher Qualität und Flexibilität – von subtiler Glättung eines Signals bis hin zu kräftig druckvollen Resultaten.
API oder Automated Process Inc. zählt zu den großen klassischen Mischpult-Herstellern, die sich erfolgreich in der aktuellen Audiowelt etablieren konnten. API wurde 1969 von Saul Walker und Lou Lindauer in New York City gegründet. Wesentliches Merkmal der ersten API-Konsolen waren die Baugruppen im sog. 500-Series-Format – ein Standard, der bis heute aktuell ist. Während der „Golden Era of Recording“ zeichnete sich API durch zahlreiche Innovationen aus und lieferte Mischpulte und Peripherie an eine Vielzahl von prominenten Studios, Künstlern und Sendeanstalten, vornehmlich in den USA. Nach einigen Turbulenzen in den 90er-Jahren konnte das nunmehr umstrukturierte und in Maryland beheimatete Unternehmen wieder erfolgreich Fuß fassen und liefert seit 1999 professionelle Audiotechnik in höchster Qualität.
Beim API 2500+ handelt es sich um einen reinen Stereo-Kompressor. Entsprechend ist seine recht besondere Ausstattung ganz auf die Bearbeitung von Bus- bzw. Summensignalen zugeschnitten. Sie erlaubt einerseits eine sehr variable Bearbeitung unterschiedlichster Programmsignale, andererseits passt sie die Reaktionen des Kompressors sehr musikalisch dem Signal an. Auch eine Verwendung als Mastering-Tool ist grundsätzlich denkbar. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass der API 2500+ kein gänzlich neutral arbeitender Kompressor ist. Zumindest ein Hauch (edler) API-Charakter spielt immer mit. Entsprechend seiner Verwendung wird der 2500+ in einem Bus positioniert. Als idealer Partner bietet sich ein hochwertiger Stereo-EQ an – naheliegend wäre etwa der API-Kollege 5500.