Mit dem CAT stellt Behringer einen duophonischen Analogsynthesizer vor, dessen Konzept den Octave Cat aus den 80er-Jahren aufgreift – auch wenn er etwas kompakter gestaltet ist. Er bedient sich der subtraktiven Synthese und besteht aus zwei Oszillatoren, einem Filter, zwei Hüllkurven und einem LFO. Zusätzlich ist bei diesem Modell von Behringer noch eine kleine Patchbay vorhanden, sodass auch andere Synthesizer mit in den Eurorack-Workflow integriert werden können. Verbaut ist der Synthesizer in einem Eurorack-kompatiblen Miniaturgehäuse – samt aufgedruckter Katze. Synth-Kenner erleben mit diesem Modell eine freudige Zeitreise.
Ausgestattet ist der Synthesizer mit zwei verschiedenen VCOs, die die Wellenformen Sägezahn, Dreieck und Suboctave umsetzen können. VCO 1 verfügt zudem noch über eine einstellbare Pulsweitenmodulation. Mit jeweils einem Fader können die einzelnen Wellenformen gemischt werden. Beide Oszillatoren lassen sich mit einem Fine-Tune-Regler stimmen, wobei VCO 1 einen zusätzlichen Coarse-Regler besitzt, mit dem man gröbere Einstellungen umsetzen kann. Die zwei Oszillatoren können synchronisiert werden. Der Keyboard Control-Modus lässt sich zwischen Off, Poly und Mono umschalten. Im Mono-Modus bilden beide dabei eine Stimme, im Poly-Modus werden sie hingegen in zwei Stimmen aufgeteilt. Bei der Paraphonie teilen sich die Stimmen ein Filter und eine Hüllkurve. Moduliert werden können sie von einem resonsanzfähigen 24-dB-Tiefpass-Filter, einer ADSR-Hüllkurve und einer AR-Hüllkurve sowie auch einem LFO.
Der Octave Cat aus den 80er-Jahren war bekannt dafür, den mittig-schneidigen Retrosound des ARP-Synthesizers nachzubilden. Diesen findet man auch im CAT von Behringer, der zudem einen erstaunlich frischen Workflow bietet, bei dem die Modulationsquellen direkt in der betreffenden Sektion angesteuert werden können. Durch das Low-Note-Priority-Verhalten hat die tiefste gespielte Note Vorrang, was beim Spielen von fetten Basslines und Leads durchaus Vorteile bietet. Die Holzseitenteile und die Gehäuserückseite lassen sich vor dem Einbau ins Eurorack problemlos entfernen. Der Synthesizer ist zwar kompakt gehalten, dennoch ist genügend Abstand zwischen den Reglern und Fadern vorhanden, sodass ein angenehmes Spielgefühl gewährleistet ist. Als Ausgänge sind ein Main-Out im Low- und High-Format vorhanden. Auf dem Front-Panel findet man sowohl die MIDI- als auch die USB-Anschlüsse. Mit der Poly-Chain-Funktion lassen sich hier bis zu 16 Geräte verbinden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
An der kleinen Patchbay oben rechts findet man Ein- und Ausgänge für die Filterfrequenz, Hüllkurven, CV/Gate-Spannung und einen Eingang für externes Audio, wodurch man auch andere Signale, wie zum Beispiel eine E-Gitarre, mit dem CAT bearbeiten kann. Neben den beiden Oszillatoren ist auch ein Rauschgenerator vorhanden. Der LFO kann ungefähr zwischen 0,03 und 30Hz schwingen. Außerdem befindet sich eine Sample-and-Hold-Funktion mit an Bord, die den LFO nutzt und wahlweise aus VCO 1 oder dem Rauschen ein Zufallssignal generieren kann. Mit der Octave-Shift-Taste lassen sich die Klänge um zwei Oktaven nach unten oder oben transponieren. Der daneben befindliche Pitchbender kann den Tonhöhenumfang um eine weitere Oktave nach oben oder unten transponieren. Zusammenfassend kann man mit insgesamt 47 Kontrollmöglichkeiten in Echtzeit Klangveränderungen vornehmen.