Anfang der 70er Jahre erschien das System 2500 von ARP als konzeptioneller Gegenentwurf zu den Modularsystemen von Moog. Es wurde von Elektronikpionieren und Musikern anderer Genres, wie etwa Vince Clarke, Jean Michel Jarre, Vangelis, Elton John oder Pete Townshend eingesetzt und war in Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ zu sehen. Diese Legende ist heute nur noch schwer zu finden und wenn, dann nur zu Liebhaberpreisen erhältlich. Das anspruchsvolle System verfolgte einen anderen Ansatz als der Konkurrent Moog und bot anstelle von Patch-Buchsen eine Kreuzschienenmatrix zur Verbindung der Module. Behringer lässt das ARP-System mit der 2500 Serie nun wiederaufleben und portiert es in das kostengünstige Eurorack-Format. Beim Modul 1027 handelt es sich um einen Sequenzer zur Steuerung von VCOs und anderen via CV modulierbaren Elementen.
Das Modul 1027 ist ein klassischer Analogsequenzer, dessen drei Reihen vertikal und mit zueinander versetzten Reglern angeordnet sind. Durch dieses unkonventionelle Design fällt das Modul für einen Sequenzer recht kompakt aus. Die acht Steps werden durch LEDs angezeigt, pro Step ist ein separater Gate-Ausgang vorhanden. Die CV-Werte der drei Reihen werden als Kanäle A, B und C ausgegeben. Ein interner Clock Generator regelt die Geschwindigkeit, die sich zusätzlich über eine externe CV-Spannung modulieren lässt. Die Clock wird auch ausgegeben, um andere Sequenzer synchronisieren zu können. Weiterhin lassen sich die Funktionen On/Off (= Start/Stop), Reset und Step mit externen Gate-Signalen fernsteuern. Der Sequenzer kann über ein Link-Kabel auf der Platine zum Behringer-Modul 1050 Mix-Sequencer verbunden werden.
Die Module der Behringer 2500 Series sind die moderne Version einer absoluten Legende und bieten trotzdem einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Mehrere Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren zwei unterschiedliche Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver macht. Mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand lässt sich ein Basissystem zusammenstellen und nachträglich erweitern. Außerdem stellt die 2500 Series eine großartige Gelegenheit dar, sich dem äußerst raren Originalsystem anzunähern. Dabei kann ein Wunschsystem nicht nur nach den eigenen Vorstellungen frei zusammengestellt, sondern auch durch Eurorackmodule, die andere Konzepte verfolgen, sinnvoll ergänzt werden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Der klassisch konzeptionierte Sequenzer gibt drei parallele CV-Spannngen pro Step aus, mit denen sich entsprechend viele Ziele ansteuern lassen, zum Beispiel die Tonhöhe eines VCOs, die Cutoff eines VCFs und das Decay einer Hüllkurve. Trigger für die Hüllkurve können am Clock-Ausgang oder über die einzelnen Outs abgenommen werden, um nur mit bestimmten Steps separate (Decay)-Hüllkurven oder andere Funktionen auszulösen. Wenn der Sequenzer mit dem Modul 1050 Mix-Sequencer kombiniert wird, kann für komplexere Sequenzabfolgen zwischen dessen Ausgängen umgeschaltet werden. Darüber hinaus lassen sich auch kreative Anwendungen wie das synchronisierte Umschalten von VCO-Wellenformen und die Rhythmisierung von Audiosignalen realisieren.