Bisher habe ich einen S/M Pro Audio - M-Patch 2 verwendet (immerhin über 10 Jahre), der in letzter Zeit aber doch einige Kontakt-Probleme beim Umschalten, und seit jeher ein leichtes Potikratzen auf den allerersten Millimetern Drehweg hatte.
Davon ist beim Behringer gar nichts zu hören.
Aber fangen wir von Vorn an. Ich war schon immer von der Tatsache genervt, daß der M-Patch senkrecht stand und sah dann vor einiger Zeit bei einem Kollegen einen Big Knob und fand dessen Ergonomie sehr gut. Also fing ich an zu recherchieren und stolperte über den Behringer. Das vereinte Gewicht der Flut der Features und die recht positiven Testberichte plus der aufgerufene Preis verursachten am Ende einen Klick auf "In den Warenkorb", und seit drei Monaten steht das Trumm nun auf meinem Studiotisch.
Ich muss gestehen, ich war ob der schieren Größe doch erst mal mindestens überrascht. Das Ding ist nix für Leute mit Platzproblemen. Mit fast 40cm Breite, 20 cm Tiefe und 9cm Höhe bei 2,4 kg Lebendgewicht, nimmt das Teil sich sein Stück vom Studiotisch!
Aber - dann kommt die Rückseite: 25 x Klinkenbuchsen, 8 Trim-Potis, 1 Paar RCA Buchsen (Phono/Line umschaltbar mit Erdungsschraube!), 1 USB Buchse, 9 Umschalter + Netzschalter, 2-Pol-Kaltgerätebuchse für insgesamt 4 justierbare, gleichzeitig wählbare Eingänge (incl. USB) plus zusätzlichem Monitor-Mix Eingang (Um z.B. das Signal der DAW analog abzuhören, statt über das USB Interface und die Wandler des Behringer). Alle Signale können auf drei fein justierbare Monitor Paare, 3 in umschaltbare Recording Ausgänge so wie 2 Line Ausgänge für Kopfhörer Verstärker und 2 vorn angebrachte und separat regelbare Kopfhörer Ausgänge geroutet werden...
Die eigentliche Frontplatte wird von einem 7cm durchmessenden Lautstärke Regler dominiert, um den sich die restlichen Bedien- und Anzeigeelemente gruppieren. Alles ist sehr übersichtlich gestaltet und lässt kaum Wünsche offen.
Alle wichtigen Funktionen werden durch LEDs unterstützt und alle Schaltfunktionen verrichten ihren Dienst sauber und ohne Nebengeräusche.
Laut Behringer Website wird die Lautstärke via VCA (Spannungs gesteuerter Kontroll vertärker) realisiert und ich konnte bisher keinerlei Probleme im Stereo-Image oder Lautstärke Sprünge wahrnehmen.
Entsprechend klar und sauber präsentiert sich dann auch der Klang des Behringer Control2USB. Über die gesamte Bandbreite des Volume-Potis steigert sich die Lautstärke gleichmäßig. Das Umschalten der Ein- und Ausgänge erfolgt vollkommen störungsfrei.
Verarbeitung und Materialien sind meines Erachtens auf sehr hohem Niveau und der Sound ist ohne Tadel. Ich habe den Wechsel nicht bereut - Im Gegenteil!
Bleibt noch die USB Funktion. Das ist aus meiner Sicht ein Manko, allerdings nutzte ich die Funktion einfach nicht. Ich bin ein großer Verfechter der analogen Signalführung, denn unsere Ohren und unser Gehirn sind nicht auf stufige Signale ausgelegt. Aber ohne Digitaltechnik wäre es unmöglich, die Fülle und Möglichkeiten zu realisieren, derer wir uns als Musiker heute erfreuen. Sei's drum. Nachdem ich mehrfach gelesen hatte, daß es sich um ein 16-bit Interface handelt, habe ich noch nicht mal in Erwägung gezogen, es zu verwenden. Da könnte ich jetzt Punkte abziehen, aber wir reden hier über eine Eierlegende Wollmilchsau für einen unglaublichen Preis.
Fazit: Wer den Platz hat, kann sich einen der flexibelsten Monitorcontroller zu einem unschlagbaren Preis/Leistungsverhältnis ins Studio stellen
Update Januar 2021. Inzwischen zeitigt der Lautstärke Regler teileweise Unregelmäßigkeiten und Sprünge, wenn ich ihn mal etwas etwas "überrasche". Sprich, auch wenn er immer noch recht gut funktioniert, zeigen sich erste "Unsauberkeiten". Auch der mechanische Lauf scheint sich zu verschlechtern. Besser ich schicke ihn bald mal "zum Boxenstop" zu Thomann, solange die Garantie noch greift...