Die S16 von Behringer ist eine digitale Stagebox, welche über das Audionetzwerk AES50 betrieben wird. Hierüber können die Signale von der Bühne ein digitales FOH-Pult erreichen, über das digital abgemischt wird. Ausgestattet ist diese Stagebox mit 16 Mikrofonvorverstärkern des Herstellers Midas, die ferngesteuert werden können. Zudem sind acht symmetrische und analoge XLR-Returns für das Monitoring auf der Bühne zu finden. Über zwei optische ADAT-Buchsen können die Kanäle 1 bis 8 und 9 bis 16 an externe Hardware übertragen werden. Die MIDI-Anschlüsse ermöglichen die Steuerung von Lichtsystemen und Soundmodulen. Platzsparend kann diese Stagebox auch in einem 19"-Rack eingebaut werden, wo sie nur zwei Höheneinheiten verbraucht. Mit der S16 wird eine umfangreiche Konnektivität geboten, die sich durch Flexibilität und einfache Konfiguration auszeichnet.
Die S16 kann bequem am FOH-Pult gesteuert werden, sobald sie mit einem Cat-5e-Kabel an ein digitales Mischpult angeschlossen wurde. Über die benutzerfreundliche Bedienoberfläche kann jeder der 16 Eingänge und der acht Bus-Ausgänge für das Monitoring auf der Bühne für sofortige Line-Checks direkt ausgewählt werden. Hier kann jeder Kanal direkt über den Drehregler HA-CONTROL und die Pegelanzeige eingepegelt werden. Ebenfalls kann hier auch Phantomspeisung eingeschaltet werden. Über einen Kopfhöreranschluss kann das Eingangssignal direkt abgehört werden. Wenn die CONFIG-Taste gedrückt gehalten wird, kann die Betriebsart der S16 ausgewählt werden. Um alle getätigten Einstellungen zu sichern, kann die S16 an einer Konsole gesperrt werden. Ein USB-Anschluss ist für Firmware-Updates angebracht.
Mit dieser digitalen Stagebox können Signale mit nur einem einzigen Kabel von der Bühne zum FOH-Pult übertragen werden. Es kann hier ein CAT-5e Kabel mit einer Länge von bis zu 100 Metern angeschlossen werden. So wird ein umständliches Multicore überflüssig. Bei größeren Veranstaltungen können zwei S16 kaskadiert und somit doppelt so viele Ein- und Ausgänge genutzt werden. Ein optional erhältliches POWERPLAY P-16 Personal Monitoring System kann hier für noch mehr Flexibilität über den ULTRANET-Anschluss verbunden werden. Da Audiowandler und -Netzwerke eine gewisse Datenmenge zwischenspeichern, entsteht durch dieses Puffern eine Latenzzeit. Deshalb muss beim Monitoring, speziell beim InEar-Monitoring, immer die Latenz der gesamten Signalkette beachtet werden. Desweiteren ist das Audionetzwerk nicht mit handelsüblicher IP-Hardware kompatibel, denn es werden spezielle Router hierfür benötigt – wie zum Beispiel der Midas DL461 oder der Midas DL371.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
In einem Audionetzwerk werden Samples in Paketen gesammelt. Diese Pakete verfügen über einen Header, der Informationen über die Quelle und das Ziel beinhaltet. Beim Empfänger werden diese dann dekodiert. Das Audionetzwerk AES50 ist ein offener Standard der Audio Engineering Society, welcher von Klark Teknik entwickelt worden ist. Er ermöglicht die bidirektionale Übertragung von digitalem Mehrkanalton mit 100Mbit/s. Der Standard eignet sich aufgrund seines einfachen Einsatzes und der minimalen Konfiguration hervorragend für Live-Veranstaltungen. Werden 24 bidirektionale Kanäle übertragen, so kann dies mit einer Samplerate von 96kHz und einer Latenz von 6 Samples erfolgen. Bei 48 Kanälen beträgt die Samplerate 48kHz und die Latenz 3 Samples. Der Standard basiert auf dem von Sony Pro-Audio Labs entwickelten Standard SuperMAC, der im Jahr 2007 von Klark Teknik erworben wurde.
Ultranet ist ein von Behringer eingesetztes Übertragungsprotokoll. Mit seiner Hilfe können Audiosignale per Ethernet-Verbindung zwischen kompatiblen Geräten übermittelt werden. Am Ultranet-Ausgang des X32 können hierfür Cat-5-Ethernet-Kabel mit RJ45-Steckern angeschlossen werden. Auf diese Weise lassen sich bis zu 16 Audiokanäle an kompatible Geräte senden, wie den Behringer P16-D Distribution-Hub, PA-Lautsprecher wie den Turbosound IQ15 oder Monitor-Wedges wie den Turbosound TFX 122M-AN. Welches Signal an welchem Ultranet-Kanal anliegt, wird über das Routing-Menü im Behringer X32 individuell geregelt. Für maximale Flexibilität lässt sich der Signalabgriff sogar zwischen Pre- und Post-Fader umschalten.