beyerdynamic M 88 (2023)

Ich muss sagen, ich hatte viel Gutes über das M88TG gehört, von wegen Klassiker und so. Also habe ich es mir mal kommen lassen, aber ...

Ich war auf der Suche nach einem Gesangsmikrofon und einem Instrumentalmikro. Ich muss dazu sagen, an Blechbläsern habe ich es nicht ausprobiert, dazu kann ich nichts sagen. Als Gesangsmikro und Instrumentalmikro für Saitenintrumente, Flöten und Dudelsäcke hat es mich enttäuscht.
Es soll ja sehr feedbackfest sein. Kunststück, es hat ja überhaupt keine Höhen! Bässe, Mitten, und das war's dann. Sprache und Gesang dröhnen und mehr gibt's halt nicht.
Ein runder, weicher Sound ist ja in Ordnung, aber das Fehlen jeglicher Höhen geht mir dann doch zu weit, auch wenn das Signal sonst sauber ist.

Ich war enttäuscht.

Abgesehen davon, dass es solide verbaut erscheint - was ist denn das? Nehmen wir das Fazit vorweg: In jedem der Anwendungsbereiche, die wir getestet haben, gibt es wesentlich besser klingende Mikrofone für deutlich weniger Geld.

Gesang: mumpfig, basslastig, wenig durchsetzungsfähig im Mix, keinerlei Brillianz - völlig daneben.

E-Gitarrenverstärker: undifferenziert, aber trotzdem ohne jeden Druck

E-Bassverstärker: es betont die völlig falschen Frequenzen, weder druckvoll noch knackig.

Westerngitarre: nicht durchsetzungsfähig, lascher Klang

Leslie-Lautsprecher: undifferenziert, lasch

Bass Drum: verwendbar, aber im Vergleich zu wenig Punch und drucklose Bässe

Snare, Toms: verwendbar, aber undifferenzierter als die Konkurrenz

Wir haben das Mikrofon an hochwertigen Studioinstrumenten getestet, es lief nur über Röhren-Vorverstärker, Pult und Studiolautsprecher. Mit guten EQs und Kompressoren sollte man eigentlich mit diesem Mikro den Sound hinkriegen, den man will, aber ein Mikro für den Preis darf "Natur" eigentlich nicht so klingen.