Ich habe lange Zeit das Bach 1 1/2 C Mundstück gespielt und war auf der Suche einer Alternative, die in Kombination mit meiner Drehventiltrompete etwas weicher im Klang ist. Ich wollte keine lange Umstellung. Daher sollte sich das Mundstück möglichst ähnlich anfühlen.
Ich habe folgende Breslmair-Kombination gewählt:
Rand: 112
Cup: G2
Backbore: 2
Meine Wahrnehmung beim spielen dieses Mundstücks im Vergleich zu einem Bach 1 1/2 C ist folgende:
Der Klang ist tatsächlich etwas weicher, ohne dabei dumpf zu werden. Dennoch kann man je nach Spielweise auch einen strahlenden Klang erzeugen. Zusammen mit meiner Drehventiltrompete ergibt sich so ein Klang, der sich so sehr gut in einem Brass Ensemble mischt.
Auch wenn der Rand als "Kopie" des 1 1/2 C Rands angegeben wird, ist das Spielgefühl für mein Empfinden ein anderes. Der Breslmair Rand ist an der Innenkante etwas stärker abgerundet, wodurch das Gefühl entsteht, das Mundstück sei größer. Laut den Maßangaben von Breslmair ist dies aber nicht so. Man muss sich bei den ersten Malen Trompetespielen also schon ein bischen daran gewöhnen. Wobe ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich die weniger scharfe Kante eigentlich nicht so schlecht finde, da man bei nachlassendem Ansatz keine "Druckstellen" an der Lippe erzeugt, was bei einem Bach Rand eher passiert.
Auch über längere Auftritte / Proben bleibt das Spielgefühl angenehm.
Noch ein paar Worte zum Vergleich der Gesamtmundstücke:
Der Klang des Bachmundstücks ist etwas schärfer und durchdringender. Die Töne rasten stärker ein. Hier hat aus meiner Sicht das Breslmair Mundstück Vorteile, denn die Töne rasten nicht ganz so stark ein. Man hat aber dennoch das Gefühl, dass die Töne stabil im Zentrum stehen. Größere Intervalle fallen mir hier etwas leichter.
Bei höheren Lagen sehe ich jedoch das Bach Mundstück etwas im Vorteil. Das Bach Mundstück bleibt hier gefühlt etwas offener und die Töne lassen sich leichter spielen.
Als Fazit meiner Wahrnehmung würde ich folgendes sagen:
Das Breslmair Mundstück ist vor allem für Musik im Orchester oder kleinen Brass Ensemble geeignet und liefert einen warmen weichen Klang. Das Bach Mundstück punktet eher durch einen scharfen durchsetzungsfähigen Klang, den ich eher im Bereich Big Band / Unterhaltungsmusik sehe. Besonders in hohen Lagen unterstützt einen das Bach Mundstück, wohingegen das Breselmair für hohe Lagen etwas mehr spielerisches Können voraussetzt. Dafür ist das Spiel im "normalen" Bereich (bis C3) durch das geringere Einrasten der Töne flexibler. Ein gutes Gefühl für das jeweilige Zentrum des Tones liefern beide Mundstücke.