Das Cherry Audio Stardust 201 Tape Echo hat mich wirklich überrascht. Als jemand, der in der Musikproduktion unterwegs ist und gerne klassische Klänge in moderne Produktionen einbaut, war ich skeptisch, ob ein Effekt-Plugin zu diesem Preis von rund 19 EUR wirklich überzeugen kann. Aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Der Sound ist authentisch. Stardust 201 fängt den Charakter des legendären Roland RE-201 Space Echo hervorragend ein und gibt mir genau diese warme, organische Verzerrung, die ich bei digitalen Plugins oft vermisse. Die Modulationen, die subtilen Wow- und Flutter-Effekte sowie die Sättigung klingen genau so, wie ich es mir bei einem guten Tape-Echo wünsche. Es ist nicht zu steril, aber auch nicht übertrieben – genau die richtige Balance, die ein solches Plugin haben muss.
Besonders angenehm finde ich, dass es eine Standalone-App gibt. Das mag trivial klingen, aber in meinem Workflow ist es manchmal einfach praktisch, ein Plugin auch ohne DAW nutzen zu können, um spontane Ideen festzuhalten oder Sounds direkt zu designen. Die Benutzeroberfläche ist simpel gehalten, aber effektiv. Alle Regler sind logisch angeordnet, und man hat jederzeit das Gefühl, wirklich an einem klassischen Gerät zu arbeiten.
Was mich ebenfalls positiv überrascht hat, ist die Performance. Selbst auf Projekten mit vielen Spuren und anderen anspruchsvollen Plugins läuft Stardust 201 absolut stabil und ohne spürbare CPU-Last. Das ist gerade bei einem Tape-Echo bemerkenswert, da diese Art von Effekten oft ressourcenhungrig sind.
Natürlich gibt es immer Raum für Verbesserungen: Die grafische Benutzeroberfläche könnte etwas schicker sein – sie erfüllt ihren Zweck, wirkt aber nicht ganz so hochwertig wie bei einigen Konkurrenzprodukten. Und auch wenn ich keine Probleme damit hatte, könnte eine etwas umfangreichere Dokumentation für Einsteiger hilfreich sein.
Alles in allem ist Stardust 201 ein echtes Highlight. Für einen Preis, der so niedrig ist, dass man fast zweimal hinschauen muss, bekommt man ein Plugin, das sich problemlos mit wesentlich teureren Alternativen messen kann. Wenn man sich ein Stück klassischen Tape-Sound in die moderne Produktion holen will, macht man hier definitiv nichts falsch. Es wird definitiv ein fester Bestandteil meiner Effektkette bleiben.