Ich hatte bisher nur ein Allround-Mundstück und wollte etwas differenzierter arbeiten können für hohe und tiefe Lagen, also habe ich mir das Denis Wick 5880-00AL (siehe den Erfahrungsbericht da) und dieses hier kommen lassen und getestet.
Die Verarbeitung ist top, ebenso der Gesamteindruck. Die Stimmung des Instruments verändert sich leicht, ebenso die Zugpositionen, aber das ist normal bei einem komplett anderen Mundstück. Muss man sich eben drauf einstellen.
Die große Stärke des Mundstücks liegt im höheren bis hohen Bereich, so ab c'. Da bekommt es mit einem Mal eine Strahlkraft, die einen Posaunensatz sehr gut führen hilft und durchsetzungsfähig ist, ohne dabei zu schreien. Hier ist auch die Ansprache sehr gut. Einziger Problemton war das b', das irgendwie immer ein c'' oder ein as' wurde. Muss ich nochmal checken, woran das liegt. Kann auch an der Posaune liegen, die Erfahrung hab ich mit anderen Mundstücken auch schon gemacht.
Daneben eignet es sich nur bedingt für tiefere Lagen. Die große Oktave bricht im Klang sehr schnell aus, schmettert m.E. viel zu stark, schon bei geringem Blasdruck. Und da das Mundstück diese enorme Brillanz im Klang hat, fallen solche Ausrutscher dann auch stark auf.
Auch in der mittleren Lage ist das Mundstück nicht recht zuhause. Da fehlt die Brillanz der oberen und tiefen Register, die korrekte Intonation ist nicht einfach, und Töne, die schon immer meine Sorgenkinder waren (kleines g und a) schnarren gern, sprechen nicht an.
Fazit: Die große Oktave knallt, die kleine Oktave klingt mulmig, dafür strahlt die eingestrichene Oktave derart, dass eine sehr gute Bewertung unbedingt nötig ist. Das Mundstück ist für erste Posaunisten im Orchester und für hohe Tenöre im Posaunenchor sehr gut geeignet. Wer aber ab und zu auch tiefer spielt, sollte entweder ein anderes nehmen, oder sich ein zweites Mundstück für tiefere Lagen zulegen.