Sofern man mal den Voodoo-Faktor weglässt, sind die relevanten Kenngrößen eines Pickups die Material- und Verarbeitungsqualität, Mikrofonie(armut), Störgeräuschempfindlichkeit, Resonanzfrequenz und Ausprägung, Geometrie des Magnetfeldes.
* Verarbeitung unspektakulär sehr gut, alles vergossen, kein Billigplastik aber auch kein Edelteil
* Schwach mikrofonisch, d.h. pegelfest aber auch trockener im Sound als stärker mikrofonische gewachste Vintage-Typen.
* Die Spulen sind offensichtlich sehr gleichmäßig gewickelt, denn der Humbucking-Effekt funktioniert erstklassig.
* An einem Abschlusswiderstand von ca 100k (also etwas weniger als die empfolenen 125k, die ein 250k Volume und ein 250k Tone Poti ergeben) und Kabelkapazität unter 250pf ergibt sich ein weicher warmer Ton mit milden aber durchaus vorhandenen Höhen. Das lässt auf eine Resonsnz bei 2-3k schließen, die bei dieser Belastung gerade nicht mehr ausgeprägt ist.
* Da beide Teilpickups eigenständige Humbucker mit relativ geringem Polabstand sind, ergibt sich gegenüber einem echten Splitcoil ein etwas abgemildertes Klangbild im Bereicht der drahtigen aggressiven Höhen. Mir scheint auch, das es im Vergleich zu einem echten P-Pickup weniger Einfluss der beiden Split-PUs aufeinander gibt, mir scheinen die Saitenpaare besser getrennt, was von der Magnetfeldgeometrie her zumindest nicht unlogisch ist.
DiMarzio empfiehlt den Pickup besonders für Fretless und so setze ich ihn auch ein. Manche schreiben hier, dass dieser Pickup wegen des relativ hohen Signalpegels eher für die härtere Gangart taugt, das stimmt nicht.
Bei einem üblichen Abstand zu den Saiten ist der PU natürlich sehr laut und druckvoll, d.h. es entstehen relativ starke nichtlineare Verzerrungen (Obertöne) im Pickup. Wegen des hohen Signalpegels (der wohl aus der Windungszahl kommt, nicht aus der eher normalen Magnetfeldstärke) kann man ihn aber auch mit recht hohem Saitenabstand fahren, bei mir sind es 14mm, und bekommt immer noch einen für cleane Sounds dick ausreichenden Pegel.
Bei großem Saitenabstand arbeitet ein Magnettonabnehmer sehr verzerrungsarm. Kombiniert mit eher höherer ohmscher Last und geringer Kabelkapazität bekommt man ein sehr akkustisches Klangbild ohne stark herausstechende Frequenbereiche und mit mild abfallenden aber deutlichen Höhen - sehr gut für Fretless-Bässe, aber auch für Soundtüftler, die gerne mit einem Equalizer feintunen. Die Rocker reduzieren einfach den Saitenabstand und bekommen die fette Packung.