DiMarzio DP127 WH

Ich habe diesen PU in einen Preci-Klon eingesetzt, dessen Splitcoil sich ursprünglich vor allem durch einen schwammigen Mittensound und wenig Pfund "untenrum" auszeichnete. Nachdem von dem ursprünglichen Bass nur noch das Holz übrig war (Hardware und sonstiges Innenleben durch Fender-Komponenten ersetzt) musste letztendlich auch der Pickup weichen. Der DP127 macht nun in diesem Bass das was er soll: der vorher recht mittenlastige Bass ist nun in allen Frequenzbereichen präsent, der Klang ist hochauflösend und kommt mit einem brutalen Pegel in meinen Gallien Krueger, Clipping Ahoi! Wer wie ich mit den Fingern spielt und einen durchsetzungsstarken, gern mal leicht zerrigen Rocksound wünscht, kann hier eigentlich nichts falsch machen.

Als ich diese Tonabnehmer gekauft habe war mein Viersaiter klanglich eine Krücke. Brummende laute Tieffrequenzen, kein Problem, aber Höhen so dick wie Nähgarn. Diese Dimarzios haben aus der Krücke plötzlich ein ein akzeptabeles Instrument gemacht.

Der Klang dieser Tonabnehmer ist recht ausgewogen und bringt noch bis in die hohen Positionen auf dem Griffbrett differenzierte, warme Töne. Die Fähigkeit der Tonabnehmer gleichzeitig tiefe Grundtöne und höhere Begleitungen adäquat abzugreifen ist sehr gut und der Lärmfaktor ist gering, allerdings sollte eins klar sein: dieser Splitcoil ist ein Verzerrungsmonstrum und schreit danach voll aufgedreht durch einen Röhrenamp gejagt zu werden. In einer mittleren Positionierung von Abnehmer und Poti kann man ihm zwar noch süße Klänge entlocken aber diese sind nicht dazu in der Lage sich gegen einen Spezialisten für solches durchzusetzen. Es gilt: Ran an die Brücke, Regler aufreissen, losballern.

Einziges eventuelles Manko: Manche Bässe brauchen ein wenig Fräsenarbeit bevor der PU hineinpasst. Auch wenn er weniger für die leisen Zeitgenossen geeignet ist ist dieser Tonabnehmer insgesamt ein sehr gutes Stück Hardware und dürfte seinen Käufer glücklich machen.

Ich habe mir diese Pickups für meinen 83er JV Japan-Preci zugelegt, weil ich der Meinung war, man könnte aus dem Instrument klanglich noch mehr rausholen.

Ich habe mit beiden Pickups umfangreiche Aufnahmen in verschiedenen Stilistiken gemacht und bin zu der Entscheidung gekommen, sie wieder zurückzugeben. Die alten Pickups haben viel mehr Vintage-Preci-Charakter und bedeutend mehr Höhen. Außerdem hatten die Dimarzios so viel Output, dass ich meine Verstärker (Markbass & MOTU Traveler MKII) in der Vorstufe nicht genug runterdrehen konnte und mit dem Volumenpoti arbeiten musste, um Clipping zu vermeiden.

Es sind bestimmt sehr gute Pickups und an einem alten Röhrenamp durch den großen Output genau die richtige Wahl. Die fehlenden Mitten im Klangbild sind zwar gut, wenn man Probleme mit dem "Scheppern und Klicken" bei zu hartem Anschlag hat, büßen dafür aber leider auch den Vintageklang mit seinem typischen Preciröhren ein.

Ich habe den Pickup in meinen Yamaha Attitude P-Bass eingebaut als Ersatz für den eher schwächlichen Tonabnehmer.

Kurzum: Das Teil ist Hammer! Brutaler Output bei großer Detailreichheit. Mitunter lauter als manche meiner aktiven E-Bässe! Sehr prominente Bässe, klare Höhen, aber im Gegensatz zu anderen finde ich auch die Mitten noch sehr passabel.

Einzige Dinge, die ich zu bedenken geben möchte:
- Der Sound wird von einem mittenbetonten Old-School-Ton zu einem Hi-Fi-Ton. Das muss man mögen. Ich mag es, jetzt klingt das Teil auch beim Slappen echt super.
- Der Original Ton-Poti ist in meinem Bass nur ein 250er Poti. Voll zugedreht kommen immer noch recht viel Höhen durch. Vielleicht sollte man dann einen 500er Poti erwägen, wenn man den Ton noch dunkler haben möchte.