DiMarzio DP184 Chopper Humbucker Tonabnehmer weiß

Ich habe den DP 184 eher unorthodox ungesplittet in der Mittelposition einer Fender Nashville Tele verbaut, zwischen einem L-48 TL Humbucker von Bill Lawrence in der Bridge und einem Bill Lawrence L-202 TN Tele-typischen Singlecoil in der Neckposition. Gesucht habe ich einen Humbucker, der die legendären Lawrence-Pickups würdig unterstützt. Ich habe vorher diverse Seymour Duncan PU‘s verbaut, war allerdings mit keinem wirklich zufrieden. Der „Chopper“ von DiMarzio sollte mein letzter Versuch sein, bevor ich meine Tele aufgefräst und einen „echten“ Humbucker eingebaut hätte.

DiMarzio, seinerzeit Auszubildender bei Bill Lawrence, hat mit dem DP 184 dann tatsächlich alle Erwartungen übertroffen: Mit dem Singlecoil am Hals zusammen geht der Sound des DP 184 gen P-90; mit dem Stegpickup zusammen wiederrum eher FatStrat. Aber vor allem alleine gespielt überrascht der DP 184 über alle Maße. Die Tiefen werden klar und sauber getrennt, vor allem im verzerrten Bereich habe ich so eine „Klarheit“ selten gehört. Die Mitten sind sehr ausgeglichen; weder dumpf noch übermäßig im Vordergrund. Die Höhen wiederum sind nicht bissig oder zu spitz, setzten sich aber dennoch ausgewogen durch. Insgesamt ist der „Chopper“ nicht einfach nur lauter, sondern druckvoller, irgendwie mit mehr Attack und vor allem trennt er die Töne ungewohnt akkurat. So lässt er cleane Soli nicht dünn und unscheinbar durch den Amp rieseln, sondern perlt regelrecht in den Raum. Angezerrt ist der DP 184 eindeutig in seinem Element, druckvoll, aber vor allem klar. Bei voll aufgedrehtem Gain ist er der Jesus unter den Humbuckern – wo andere knietief im Sound-Brei stehen, läuft er souverän über das Wasser und man hört jeden einzelnen Schritt (respektive Ton). Vielleicht liegt es an der ungewöhnlichen Position zwischen Bridge- und Neckposition einer Tele, oder es ist einfach wirklich einer der besten Pickups.

Die Verarbeitung ist zwar makellos, aber die Kabel sind für meinen Geschmack einfach zu dünn. Mit etwas Fingerspitzengefühl und gutem Lötwerkzeug kommt man damit aber ganz gut zurecht.

Alles in allem eine mehr als lohnende Anschaffung und gerade für alle Blues-, Americana- und Folkgitarristen die einen durchsetzungsfähigen Klang mit einem gehörigen Schuss Whiskey im Sound suchen eine klare Empfehlung.

Habe den Chopper schon einmal vor Jahren in die Mittelposition einer Strat eingebaut, was mich aber nicht wirklich umgehauen hat. Der Sound war für meinen Geschmack ein bißchen zu "mittig" oder "nasal" (fällt mir schwer so etwas in Worten auszudrücken). Vor ein paar Wochen habe ich also einen anderen Chopper in eine andere Strat, diesmal in die Stegposition eingebaut, und siehe da, auf einmal klang er ganz hervorragend. Dort liefert er das, was (meiner Meinung nach) vielen Stegtonabnehmern in der Strat fehlt. Der Ton ist einfach im Bassbereich und den Mitten ein wenig herzhafter. Dennoch hat er diese "singing-Quality" in den Höhen, gerade auch im verzerrten Bereich.
Für Heavy-Metal Fans vielleicht nicht genügend Power, aber das bleibt schließlich Geschmackssache. Inwieweit der Tonabnehmer für authentische Vintage Single-Coil Enthusiasten akzeptabel ist, kann ich nicht beantworten. Ich vermute eher nicht.

Wer aber auf der Suche ist nach einem etwas herzhafteren (brummfreien) Sound für die Stegposition einer Strat ist, der sich auch gut mit den anderen Pickups am Hals und in der Mitte verträgt sollte ruhig mal genauer hinschauen.

Wer auch die anderen Positionen mit Di Marzio Double-blade Tonabnehmern versehen möchte, dem sei entweder der Fast Track 1 oder der Cruiser (Andy Timmons läßt grüßen!) empfohlen.
Spielen muß man allerdings immer noch selber und es klingt auch nicht automatisch nach Andy Timmons, aber das sollte eigentlich klar sein...

...Brigde-Mini-PU für eine Strat, da er nicht so plärrig ist wie viele andere Strathumbucker!
Bis vor kurzem war ich noch der Meinung, dass alle Humbucker im Singlecoilformat ein mehr oder weniger guter Kompromiss zu Fullsize-Humbuckern sind. Der Tone Zone S war mir oft zu plärrig und bei Highgain wurde mir in höherer Lage der Ton zu schrill und der Seymour Duncan JB jun. hat zwar bei Solos gesunden wie ein Engel, doch bei härteren Rockriffs klang er für mich zu glatt und brav. Der Chopper ist da vom Klang her ein bisschen rauher.

Ich habe den Chopper in meiner Fender Am. Deluxe Strat verbaut, da mir der originale Steg PU zu dünn war.
Der Chopper ist kein besonders lauter PU, hat aber viel Transparenz und ein ausgewogenes schönes Klangbild. Man hört den Klangcharakter der Gitarre und des Holzes. Von Clean bis Highgain Riff oder Solos ist alles bestens möglich!

Kurzes Fazit:
Großartiger ausgewogener Klang, besser als so manch anderer Strat-Humbucker für alles von Blues, Pop, Country bis Metal!

Übrigens Richie Kotzen spielt diesen PU in seiner Signatur-Tele seit Jahren!