Der Dtronics DT-200 V3 ist ein moderner Nachbau des Roland-Programmers PG-200, der seinerzeit für die Analogsynthesizer JX-3P, MKS-30 (Planet S) und GR-700 angeboten wurde. Speziell der JX-3P erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, doch der Programmer PG-200 ist nur schwer zu bekommen. Erst mit dessen Hilfe ließen sich diese drei Roland-Synthesizer vernünftig bedienen. Der Dtronics DT-200 V3 übernimmt genau diese Aufgabe. Er besitzt die gleiche Funktionalität und Anordnung der Bedienelemente, jedoch gibt es beim DT-200 V3 anstelle der alten Schiebeschalter zuverlässige, mit LEDs beleuchtete Taster. Der DT-200 V3 wird wie sein Vorbild über den separaten Programmer-Port an den Synthesizer angeschlossen, worüber auch die Stromversorgung erfolgt. Das dafür benötigte, unübliche 6-Pin-Kabel liegt dem Gerät bei.
Der Roland JX-3P war als günstiges Keyboard konzipiert, das keine Regler für die Soundfunktionen besaß und nur über eine umständliche Eingabe editiert werden konnte. Der angeschlossene Programmer verhalf dem analogen Synthesizer zur gewohnten Bedienung, bei der jede Funktion über einen eigenen Regler bzw. Schalter zu erreichen war. Da der DT-200 V3 dem Vorbild nachempfunden ist, wird er identisch genutzt. Der Programmer arbeitet nicht wie andere moderne Geräte dieser Art mit MIDI-Controllerdaten und kann nur über den eigens dafür vorgesehenen Anschluss betrieben werden. Beim Keyboard JX-3P ist zu beachten, dass der Programmer nicht parallel mit eingehenden MIDI-Daten, sondern nur beim Spielen der eigenen Tastatur verwendet werden kann. Der MKS-30 hingegen kann MIDI- und Programmer-Daten gleichzeitig empfangen.
Der Dtronics DT-200 V3 richtet sich an Musiker, die ihren JX-3P, MKS-30 oder GR-700 nicht nur mit den alten Presets nutzen, sondern ihre eigenen Sounds erstellen wollen. Mit dem Programmer können alle Parameter des Synthesizers direkt so erreicht und eingestellt werden, wie man es von einem Analogsynthesizer gewohnt ist. Die auf diese Weise erstellten Sounds werden dann als Presets im Synthesizer abgespeichert. Besitzer von JX-3P, MKS-30 und GR-700, denen die Programmierung am Gerät bislang zu umständlich und kreativitätshemmend war, können nun dank des DT-200 V3 das Potential ihrer Synthesizer voll ausschöpfen.
Der kleine niederländische Hersteller Dtronics ist auf die MIDI-Peripherie spezialisiert. Seine Kernkompetenz liegt bei Hardwareprogrammern für ausgewählte Klassiker. Dazu gehören unter anderem sowohl die Roland-Synthesizer Alpha Juno, JX-3P und D-50/D-550 sowie dessen Boutique-Variante D-05 als auch der Yamaha DX7 und dessen modernes Pendant Reface DX. Weiterhin zählen kleine MIDI-Helfer wie Thrubox, Merger und Sync-Converter sowie MIDI-Retrokits für bestimmte Synthesizer und Drummaschinen zum Programm. Außerdem hat Dtronics mit VCO, Digidrum, Digital RM und Digital Noise Generator seine ersten Eurorackmodule für eine Modularserie auf den Markt gebracht.
Die Hauptaufgabe des DT-200 V3 ist das Erstellen von eigenen Sounds, die man dann im JX-3P, MKS-30 oder GR-700 abspeichert. Somit lassen sich nicht nur modernere Sounds als die Werks-Presets aus den 80ern mit diesen Synthesizern spielen, sondern man kann sich auch individuelle Sets, zum Beispiel für ein Live-Setup, im Presetspeicher zusammenstellen und nach Wunsch organisieren. Auch für eine Perfomance ist der DT-200 V3 sinnvoll einsetzbar. Wenn der JX-3P über seine eigene Tastatur gespielt oder der MKS-30 via MIDI angesteuert wird, kann der Sound mit den Reglern des Programmers spontan und dynamisch zum Spiel verändert und moduliert werden. Lediglich eine Aufzeichnung der Reglerbewegungen ist systembedingt nicht möglich, da der DT-200 V3 genau wie das Original PG-200 nicht über MIDI arbeitet.