Nach nun fünf Monaten täglichem Spiel von mindestens 30 Minuten mit dem selben Jazz I auf diversen E-Gitarren wage ich mich an eine Bewertung.
Neben den Zelluloidplektren in der 351er Form, begegnet man oft auch dem Jazz III aus Nylon, das im Gegensatz zum Jazz I spitz zuläuft.
Allgemein lässt sich feststellen, dass spitzere Plektren hohe Frequenzen beim Anschlagen mehr fördern, als runde.
Das bedeutet, dass das Jazz I um ein begrenztes Maß weniger hohe Frequenzen erklingen lässt, als ein Jazz III. Es klingt also etwas wärmer.
Verglichen mit einem 351er aus Zelluloid ist der Unterschied geringer, aber das Jazz I ist trotzdem noch einen Tick wärmer in dem Klang, den es erzeugt, was aber auch am geringern Nebengeräusch liegt, das es beim Anschlag erzeugt. Das hört man üblicherweise am ehesten bei Plam Mutes heraus.
Da ich Plektren recht kurz nehme, ist die Größe dieser Jazzplektren für mich sehr praktisch. Wer sie gerne weiter aus der Hand herausstehen lässt, kommt hier natürlich schneller an seine Grenzen.
Zum Grip kann ich nur in der Theorie etwas sagen, weil ich nie Probleme mit rutschenden oder sich drehenden Plektren habe. Durch seine deutlich hervorstehende Schrift bietet besonders die Seite mit dem "Jim Dunlop"-Schriftzug eine äußerst griffige Oberfläche. Das wirkt auf mich sehr rutschhemmend.
Durch die Dunlop Nylon Standard 0,88, die ich auf der Westerngitarre verwende, war mir schon bewusst, was mich in Sachen Langlebigkeit bei dem Material erwarten würde.
Diese Plektren nutzen sich sehr sehr langsam ab. Nach fünf Monaten sind die Kanten, ein wenig abgeflacht, aber die Kontur des Plektrums hat sich noch kein Stück verändert. Bei anderen Materialien würde man in dem Stadium wohl von "angespielt" sprechen.
Bei diesen Nylonplektren besitzt die Kante mittig immer einen leichten Grat. Man kann diesen spüren, wenn man mit den Fingern daran entlang fährt, aber auf das Spiel scheint er sich überhaupt nicht auszuwirken.
Wenn man nicht gerade auf roten Untergründen spielt, findet man es auch sehr leicht, falls es mal herunterfallen sollte.
Als Resümee lässt sich sagen, dass mir dieses Plektrum viel Vergnügen bereitet hat und es zudem ein treuer, lange durchhaltender Begleiter ist.
Trotzdem werde ich nicht dabei bleiben, weil ich schon die Plektren gefunden habe, die ich diesem bevorzuge. Am Ende ist dies aber immer eine Geschmacksache.