Elektron Model:Cycles geht das Thema Groovebox mal von einer ganz anderen Seite an. Anstelle der sonst üblichen Samples oder der subtraktiven Synthese werden hier alle Sounds mit FM erzeugt – denn FM kann mehr als nur Glöckchen oder knochige Bässe. Die Entwickler von Elektron haben Algorithmen für stilechte Drums, Sounds und Chords geschaffen, die sich mit wenigen Reglern vielseitig editieren, mit dedizierten LFOs modulieren und einem flexiblen Sequenzer zu clubtauglichen Grooves programmieren lassen. Reverb und Delay runden den Klang bei diesem Prozess ab. Die Sounds werden über sechs Pads mit Velocity und Pressure in den Sequenzer eingespielt, der via MIDI wiederum auch andere Klangerzeuger ansteuern kann. Die monochrome Oberfläche lässt sich mit mitgelieferten Stickern individuell gestalten.
Model:Cycles verfügt über sechs Engines für Kick, Snare, Metal, Perc, Tone und Chord. Die Sounds werden mit einer Matrix von 12 Reglern in den allgemeinen und jeweils vier speziellen Parametern editiert. Jede Engine kann in jeden der sechs Tracks geladen werden, es gibt keine feste Zuweisung. Die Drums sowie die als Bass/Synth nutzbare Tone-Engine sind sowohl monophon als auch tonal spielbar. Für die Chord-Engine lassen sich verschiedene Akkorde, aber auch Unison-Sounds mit eigenem Detune einstellen. Im Sequenzer werden Patterns mit bis zu 64 Steps programmiert, wobei auch die Einstellungen der Parameter als Locks pro Step gesetzt werden können. Außerdem ist für jede Engine ein zuweisbarer, synchronisierbarer LFO vorhanden.
Mit ihrer effektiven wie auch gradlinigen Bedienung eignet sich die handliche Groovebox zur Entwicklung von Ideen ebenso gut wie als zuverlässiges Performance-Tool. Die jeweilige Ausstattung der Sound-Engines und des Sequenzers ist auf effizientes Arbeiten zugeschnitten. Hier fühlen sich selbst Neulinge in Sachen Groove-Programmierung schnell zurecht. Die Elektron Model:Cycles ist aber auch für den Liveeinsatz von großem Vorteil, da man das Gerät selbst unter ungünstigen Lichtbedingungen (Club) zielsicher bedienen kann. Daneben ist die Groovebox mit ihrem geringen Gewicht, dem soliden Kunststoffgehäuse und dem sicheren Stand bestens für den mobilen Einsatz gerüstet. Die Audioanbindung erfolgt über den Stereoausgang und die Kopfhörerbuchse. MIDI-I/O ist als TRS ausgeführt und akzeptiert sowohl die A- als auch die B-Norm.
Das schwedische Unternehmen Elektron wurde 1998 in Göteborg gegründet. Das Unternehmen entwickelt Instrumente für Produzenten, Künstler und DJs, die dazu beitragen sollen, das jeweilige Handwerk zu perfektionieren. Die preisgekrönte Software Overbridge soll elektronische Musikinstrumente nahtlos in computergestützte DAWs als Controller und als externe Soundkarte integrieren. Elektron möchte weiterhin Innovationen auf dem Markt bieten und Musik zu einem natürlichen Teil des Lebens machen.
Die Programmierung eines Grooves geht zügig von der Hand. Die Sounds werden direkt angewählt und dann mit Track- und Steptasten im Sequenzer als Lauflicht programmiert oder mithilfe von Quantisierung, variabler Auflösung und Swing in Echtzeit eingespielt. Soundparameter lassen sich schrittweise oder als Reglerbewegung automatisieren, auch die Effekte können auf diese Weise punktuell eingesetzt werden. Bei laufendem Sequenzer ist ein Eingreifen in die Grooves möglich. Die Ausstattung mag durch die wenigen Parameter limitiert erscheinen, doch kann man sich in vielen Situationen kreativ behelfen, indem man verschiedene Elemente mit sogenannten „Hacks“ entgegen ihrer gewohnten Weise verwendet und so seine Beats und Performances sehr individuell gestaltet.