Am Anfang stand der Wunsch, meine Strat mit einem Mittenboost zu versehen. Und da ich die Dinge gern flexibel habe, schien mit der EMG Afterburner ein guter Kandidat für dieses Unterfangen zu sein, zudem er sich in einer Preisklasse befindet, in welcher der Kühlschrank nicht allzu lange infolge eines Fehlkaufes leer bleibt.
Der Afterburner boostet zwar rein linear, aber in meiner Gitarre befand sich bereits ein C-Switch von Lemme, der die Resonanzüberhöhung im Passivbetrieb schon ordentlich mittig verschiebt. Wenn man dahinter einen Booster... Und genau: Die Rechnung ging auf! Im Zusammenspiel mit dem C-Switch (eine etwas zurückgedrehte herkömmliche Höhenblende tut's auch) bekommt man einen richtig fetten Soloboost, der die Höhen nicht zu stark betont. Wichtig ist hierbei, den Afterburner seinem Namen entsprechend als letztes Glied vor der Klinkenbuchse in die Signalkette einzubringen, ansonsten klappt das mit der Resonanzüberhöhung nicht mehr.
An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen, die mechanische Stabilität macht einen wertigen und zuverlässigen Eindruck. Der Einbau ist, sofern man mit einem Lötkolben umgehen kann und sich nicht allzu doof anstellt, ein Kinderspiel.
Auch elektrisch ist alles einwandfrei. Der Afterburner verstärkt natürlich die bereits existierenden Störgeräusche, fügt aber keine nennenswerten eigenen hinzu. In Nullstellung verhält er sich so klangneutral, sodass ich ihn so modifiziert habe, dass er immer in Betrieb ist; in Nullstellung arbeitet er dann rein als Impedanzwandler.
In der Praxis lebt der Afterburner so richtig auf, wenn er einen Röhrenamp anblasen kann. Das ist schon reichlich souverän, wie man mit einem Dreh am Regler für mehr Schub sorgen kann, optisch als auch akustisch wesentlich cooler als ein Tritt aufs Pedal. ;-)
Vor digitalen Modelern ist der Booster allerdings nur bedingt zu empfehlen, da die 20dB für diese schon mal zu viel des Guten darstellen können und dann hässliche Clipping-Geräusche verursachen - ausprobieren!