Da die vielfältigen Funktionen des H9 allenthalben beschrieben sind, will ich sie hier nicht nochmals aufzählen. Dafür gibt es zahlreiche Testberichte.
Wichtig scheint mir, einem Missverständnis vorzubeugen. Man liest immer wieder, es handele sich um ein Multieffektgerät. Das ist es nicht wirklich, denn es kann immer nur ein Algorithmus zu einem gegebenen Zeitpunkt aktiv sein. Treffender wäre daher, von einem "Einzeleffektgerät mit Multieffektoption" zu sprechen; also wie ein Schweizer Messer, das wirklich alles mögliche kann, aber eben in der Regel nicht gleichzeitig.
Ja, es gibt auch ein paar Algorithmen, wie z.B. ModEchoVerb, die mehrere Effekte kombinieren (im Beispiel: Modulation, Delay und Reverb), aber das ist die Ausnahme und nicht die Regel. Eben deswegen kaufen manche zum H9 Max auch gleich noch einen H9 Core dazu. (Die mit der Max-Version erworbenen Algorithmen sind auf das zweite Gerät übertragbar.)
Bei mir persönlich hängt der H9 in der Effekt-Loop eines Mesa Boogie Mark Five:25 und klingt dort ganz wunderbar. Tatsächlich ist es bei mir das einzige Effektgerät, da der Verstärker Verzerrung und Reverb beisteuert und ich den H9 primär für Delay und/oder Chorus hernehme. Somit stellt der H9 eine äußerst platzsparende Lösung mit vielen Freiheitsgraden zum Experimentieren dar.
Die Bedienung mit einem iPad funktioniert fantastisch, am Gerät selbst aber eher grausam. Daher ein Stern Abzug.
Ach ja, einen Tipp habe ich noch: Die Factory-Presets sind, wie üblich, gerne etwas "over the top", um damit Kunden zu beeindrucken. Praxisgerechter werden sie meist, wenn man den Wet-Anteil mit dem Mix-Regler reduziert.