Den Schaller Megaswitch kann ich für komplexere Schaltungen absolut empfehlen.
Ich habe ihn in eine Squier Stagemaster Deluxe eingebaut, wo er zwei Humbucker verwaltet. In Position 1 und 5 sind wie üblich die Humbucker mit beiden Spulen in Betrieb, in den Zwischenpositionen jeweils die dem Hals zugewandten Einzelspulen, während die jeweils zweite Spule über einen Kondensator nur teilweise an Masse gelegt wird. In der Mittelstellung kann ich mit einem zusätzlichen Push/Push-Poti vorwählen, ob dort beide Pickups als Humbucker oder teilgesplittet kombiniert werden.
Der Schalter flutscht angenehm durch die Stellungen und fühlt sich sehr solide an. Zur Dauerhaltbarkeit kann ich natürlich noch nicht viel sagen, aber ein großer Vorteil ist die hervorragende Lötbarkeit. Anfangs war es ungewohnt, dass Kontaktflächen statt Lötösen vorhanden sind, aber diese nehmen das Lot sehr gut und schnell auf und sorgen für eine stabile Verbindung.
Die Leiterbahnen sind dick und solide - bei so einer Schaltung kann es schon mal passieren, dass man ein bisschen durcheinanderkommt und mehrfach ab- und wieder anlöten muss. Das hat der Schalter klaglos weggesteckt, im Gegensatz zu den günstigen gekapselten 5-Weg-Schaltern, die sich bei solchen Lötorgien gerne mal verabschieden. Nicht zuletzt also was für Bastler, die eine Schaltung auch später gelegentlich mal ändern oder alle Jahre neue Pickups einbauen.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Aufteilung der Lötflächen, und leider liegt keinerlei Anleitung bei. Zwar gibt es auf der Website recht gute Schaltungsvorschläge, aber für eigenee Schaltungen hätte ich mir doch einen kleinen Merkzettel gewünscht, auf dem ersichtlich ist, welche Flächen in der jeweiligen Stellung auf welchen Ein-/ Ausgang geschaltet werden. Die Schaltflächen sind ja mit Buchstaben gekennzeichnet, aber die Zuordnung musste ich erst selber mit dem Multimeter ausknobeln. Es wäre schon viel gewonnen, wenn statt durchgehender Buchstaben für jede der vier Schaltebenen der gemeinsame Anschluss mit A/B/C/D gekennzeichnet wäre und die Einzelanschlüsse mit 1-5 von Steg bis Hals durchnummeriert wären.
Lobend erwähnen muss ich noch die kompakte Bauweise. Ein Superswitch mit 4 Ebenen in herkömmlichem Aufbau bereitet oft Platzprobleme. Der Megaswitch passt dagegen auch in recht kleine Elektrikfächer - vorausgesetzt, man hat sich vorher ein paar Gedanken gemacht, in welche Richtung die Kabel nach dem Löten abstehen.