Die Fender 9050M aus dem Hause des bekannten, kalifonischen Gitarrenherstellers sind ausgewogene Flatwound Strings. Verlockend macht sie ihr extrem günstiger Preis und der Anbieter. Zunächst suchte ich nach Saiten für meinen Fretless Bass, verwarf die Idee mit den 9050ern jedoch schnell, da diese nur Kerben in ein bundloses Griffbrett drücken würden. Also entschied ich mich für den Einsatz von Flatwounds auf meinem G&L L-2000 und wurde nicht getäuscht. Die geschliffenen Basssaiten werden meines Erachtens zu sehr unterschätzt.
Sie zeichnen sich durch enorme Tiefen und verstärkte Tiefmitten aus. Jedoch ermöglichen sie Spieltechniken wie Slappen, Popping oder Tapping keine perkussiven Spielräume. Da der Soundcharakter eher im Bassbereich liegt, werden nasale Höhen oder Hochmitten einfach kastriert.
Der Einsatz von Flatwounds war prädestiniert für alte Precision und Telecaster Bässe und erweist sich als zeitloser Klassiker. Die 9050M waren nun eine sehr günstige Variante dieser Vintage- Schlager. Die gelieferten Saiten entsprachen meinen Erwartungen voll. Einmal aufgezogen merkte man sofort die geschliffene Oberfläche der Saite. Eine komplett veränderte Haptik definiert diese Saiten. Im Entferntesten lassen sie sich mit der Rutschigkeit von Elixir Saiten vergleichen, aber doch schon sehr eigenwillig.
Auffallend war, dass die Flachdraht Saiten eine enorme Statik haben, das heißt sie sind fiel fester und es ergibt sich eine straffe Saitenspannung. Daraus resultiert zwangsläufig ein vermindertes Sustain (Saitenschwingdauer), was man aber nur beim genaueren Hinhören auffällt. Die Saitenansprache ist direkt, das heißt, es bedarf nur eines kleinen Anschlags um einen satten Ton zu erzeugen, was auch die Spielfreude enorm steigert. Alte Motown- Klassiker haben eine ganz andere Wirkung mit Flatwound Strings.
Die einzige Schwäche der 9050er ist, dass durch die höhere Saitenspannung auf lange Sicht der Hals geschädigt werden kann. Bei exakter konvexer Krümmung des Griffbretts tritt kein Schaden auf. Man sollte aber definitiv beim Neuaufziehen der Saiten darauf achten, den Hals nachzuziehen und gegebenenfalls Neujustieren. Auch sollte man die Flatwounds nicht überspannen, beispielsweise durch eine höhere Stimmung wie von G auf High C. Nicht zu empfehlen.
Insgesamt ist der Fender 9050M Saitensatz gekennzeichnet durch einen tollen Sound der an Riffs alter Vintage- Platten erinnert und gleichzeitig moderne, tiefe und ausgewogene Bässe liefert.