Eine Stratocaster ist eine Stratocaster ist eine Stratocaster. Oder etwa doch nicht? Was die bekannteste Gitarre der Welt angeht, steht die Tradition ganz oben und so ist sie sehr schnell wiederzuerkennen. Mit der American Ultra Stratocaster hat Fender jedoch einen etwas anderen Weg eingeschlagen. Wo sie auf den ersten Blick noch unauffällig wirkt und definitiv als Strat zu erkennen ist, geht sie hinter der Fassade mehr als nur einen Schritt auf den Gitarristen zu und ist eine ergonomisch wie technisch konsequent modernisierte Neuauflage des Klassikers. Dennoch werden sämtliche Komponenten weiterhin im Stammwerk in Kalifornien gebaut, wo einige der Teile noch in den originalen Maschinen aus den 50ern gefertigt werden. Zur Gitarre kommt auch gleich ein ebenso moderner wie robuster Elite-Formkoffer, der das Instrument bei der Lagerung und dem Transport optimal schützt.
Das Grundrezept aus Erlekorpus und dem geschraubten Ahornhals mit Ahorngriffbrett kommt auch bei diesen Modellen zum Einsatz. Trotz aller Modernisierungsmaßnahmen soll auch die American Ultra Strat schließlich eine Stratocaster bleiben. Die sonstige Ausstattung ist modern mit einem schmalen, abgerundeten Übergang vom Hals zum Korpus für ein angenehmeres Spiel in höheren Lagen sowie dem Zweipunkt-Tremolo auf der einen und den Locking-Mechaniken auf der anderen Seite der Saiten für eine hohe Stimmstabilität. Dazu kommt eine moderne Schaltung: Die Tonabnehmer sind Noiseless Pickups, welche trotz einer zweiten Spule zur Brummunterdrückung die grundlegende Charakteristik eines Single Coils erhalten. Der S-1-Schalter im Volume-Regler schaltet in einer beliebigen Position den Halstonabnehmer dazu, sodass man auch eine teleartige Zwischenposition aus Steg- und Halstonabnehmer erreichen oder sogar alle drei Tonabnehmer aktivieren kann.
Live-Musiker brauchen zuverlässige Instrumente. Mit den Noiseless-Tonabnehmern der American Ultra Strat ist man auf der Bühne vor Überraschungen in Form von Störgeräuschen geschützt und mit den Locking-Mechaniken, dem Knochensattel und dem Zweipunkt-Tremolo ist man stimmungsmäßig auf der sicheren Seite. Die verbesserten Konturen auf der Rückseite des Korpus und der Compund Radius des Griffbretts sorgen für eine angenehme Ergonomie, wenn man auch mal in höheren Lagen spielt. Einer der Tonregler ist für Hals- und Mittelposition zuständig und der Steg-Tonabnehmer kann über seinen eigenen Tonregler entschärft werden. Der S-1-Schalter erweitert die Soundmöglichkeiten der Gitarre noch weiter durch Tonabnehmerpositionen, welche mit klassischen Strats nicht möglich sind. Damit ist klar: Diese Gitarre ist anpassungsfähig und für den professionellen Einsatz geeignet.
Fender ist ohne Zweifel einer der legendärsten Hersteller von Gitarren und Verstärkern. Gegründet wurde die Firma 1946 durch Namensgeber Leo Fender († 1991), der der Musikerwelt mit seinen innovativen Ideen zu etlichen neuen Impulsen verhalf. Seine Entwürfe wie Tele- und Stratocaster, Jazz- und Precision-Bass sind nicht nur Klassiker, sondern bis heute stilprägend unter Musikern verschiedener Genres. Auch die Verstärkermodelle Bassman, Twin, Deluxe oder Princeton genießen einen ausgezeichneten und zeitlosen Ruf. Das Unternehmen pflegt aber nicht nur seine eigenen Legenden, sondern entwirft unermüdlich innovative Produkte, die die Marke Fender auch im heutigen Umfeld zu einem Motor der Musikindustrie machen.
Die Fender Stratocaster ist die meistverkaufte Gitarre der Welt und Fender bietet verschiedene Serien dieser Gitarrenform an. Diese reichen von Modellen, die ganz klassisch für echtes Vintage-Feeling nach originalen Spezifikationen gebaut werden, über mehrere Zwischenstufen bis hin zur rundum modernen Ultra-Serie. So sind Strats für jeden Geschmack zu finden. Wer Angst vor Klangeinbußen bei Noiseless Pickups hat, kann beruhigt sein: Hier beweisen seit langer Zeit Gitarristen wie Eric Clapton, Yngwie Malmsteen und Jeff Beck, dass man die Vorteile von unterdrückten Störgeräuschen nicht mit Klangeinbußen bezahlen muss, zumal in dieser AM Ultra Strat die neueste Auflage der Tonabnehmer zum Einsatz kommt. Insgesamt will diese Gitarre kein Vintage-Sammlerstück sein, sondern eingesetzt werden.
S-1 Switch
Auf den ersten Blick kaum zu erkennen ist im Volume-Regler ein Druckschalter verbaut. Dieser S-1 Switch schaltet bei der Ultra Stratocaster mit drei Single Coils den Halstonabnehmer in jeder Position hinzu. Wenn dieser sowieso gewählt ist, hat der Schalter keine Auswirkungen auf den Klang, aber wenn man auf dem 5-Weg-Schalter den Steg-Tonabnehmer gewählt hat, kann man mit dem S-1 Switch den Halstonabnehmer aktivieren und hat so – ähnlich der Zwischenposition einer Telecaster – Steg- und Halstonabnehmer aktiviert. Wenn man den 5-Weg-Schalter in der Zwischenposition aus Steg- und Mittel-Tonabnehmer stehen hat, kann man mit dem S-1 Switch den Halstonabnehmer dazuschalten und hat so die ungewöhnliche Möglichkeit, alle drei Tonabnehmer gleichzeitig aktiv zu haben.