Mit dem Fender Blues Junior IV setzt Fender seine Hot-Rod-Serie im verhältnismäßig kleinen 15-Watt-Format fort und verzichtet dabei vor allem auf eines nicht: den Klang. Bestückt mit drei 12AX7- und zwei EL84-Röhren liefert der kompakte Ein-Kanal-Combo einen Sound, wie man ihn bereits von seinen leistungsstärkeren großen Brüdern gewohnt ist. Ob clean oder angezerrt, die unverkennbare Brillanz des Sounds ist definitiv vorhanden. Auch im Design steht der Blues Junior (bis auf das kleinere Format) den größeren Fender Amps in nichts nach. Hier wird auf ein edles schwarzes Texturvinyl gesetzt; der Frontbespannstoff kommt in stilecht gealterten Silber-Look daher.
Der Blues Junior IV hat sich seinen Namen nicht ohne Grund verdient. Blues ist für diesen kompakten Combo nämlich auch in der Praxis und nicht nur vom Namen her ein wahres Heimspiel. Auch hochgeregelt (gerade durch den Fat Switch) lassen sich damit cleane und warme Töne erzeugen, die mit gewohnter Brillanz daherkommen. Doch auch die Zerre des Amps ist durchaus beachtlich und gibt dem Spieler die Möglichkeit, sich auch mal ein kleines Stück vom Blues zu entfernen. Generell ist es erstaunlich, wie viele verschiedene Klänge man diesem Combo mit nur wenigen Einstellungen für Reverb, Master, Middle, Bass und Treble entlocken kann. Die Klarheit dieses Combos offenbart Gitarristen, dass es für die schönsten Klänge gar kein sonst so übliches Überangebot an Funktionen von Gitarrenamps braucht.
Wer sich als Gitarrist einen raumsparenden Gitarrencombo wünscht, ohne jedoch auf den vollumfänglichen Sound verzichten zu müssen, der ist mit dem Fender Blues Junior IV an der absolut richtigen Adresse. Einen vollwertigen, stilechten Bluessound in so einem mittelpreisigen Combo zu finden, ist definitiv nicht immer so einfach. Die Brillanz, die der Amp mitbringt, lädt geradezu dazu ein, glasklare Blues-Soli oder verzerrte Bluesrock-Parts auf die Bühne zu bringen; die 15 Watt des Verstärkers bringen es nämlich durchaus auf eine beachtliche Lautstärke, auch ohne gewünscht cleane Sounds zu verzerren. Der Preis manch eines Fender-Amps kann manchen Gitarristen in die Flucht schlagen, in diesem Fall jedoch bekommt man ein mittelpreisiges Produkt mit klanglichen Höchstleistungen angeboten.
Fender ist ohne Zweifel einer der legendärsten Hersteller von Gitarren und Verstärkern. Gegründet wurde die Firma 1946 durch Namensgeber Leo Fender († 1991), der der Musikerwelt mit seinen innovativen Ideen zu etlichen neuen Impulsen verhalf. Seine Entwürfe wie Tele- und Stratocaster, Jazz- und Precision-Bass sind nicht nur Klassiker, sondern bis heute stilprägend unter Musikern verschiedener Genres. Auch die Verstärkermodelle Bassman, Twin, Deluxe oder Princeton genießen einen ausgezeichneten und zeitlosen Ruf. Das Unternehmen pflegt aber nicht nur seine eigenen Legenden, sondern entwirft unermüdlich innovative Produkte, die die Marke Fender auch im heutigen Umfeld zu einem Motor der Musikindustrie machen.
Der brillante, aber dennoch warme Klang eines Fender-Verstärkers zieht schon seit langem viele Gitarristen in seinen Bann. Gerade im Blues findet die Mischung aus brillanten Höhen und warmen Bässen viele freudige Abnehmer, die diese Eigenschaften zu verwerten wissen. Doch auch, wenn sich der Name des Combos auf „Blues“ beschränkt, ist dies bei weitem nicht das einzige Einsatzgebiet, für das sich der Blues Junior IV hervorragend eignet. Ob nun Blues oder Country, Funk, Jazz, Rockabilly oder andere Genres: der kompakte Kasten spuckt Klänge aus, die überzeugen und kann sich somit an einem Nutzerkreis weit über die Grenzen der Blues-Fanatiker hinaus erfreuen.