Genau wie ihre berühmte Schwester Stratocaster erschien auch die Telecaster in ihrer langen Geschichte in vielen unterschiedlichen Ausführungen. Die Flower-Power-Zeit der 60er-Jahre war vorüber und die Tele wurde von nun an auch mit einigen neuen Spezifikationen angeboten, um in der aufkommenden Ära des Hard Rock und Blues nicht nur gegen die Konkurrenz aus Nashville bestehen zu können. Die Fender Vintera II 70s Tele Dlx VWT entspricht exakt den Spezifikationen, mit denen die powervolle Tele mit ihren zwei Wide-Range-Humbuckern, dem kräftigen U-Halsprofil und der charakteristischen 70s-Kopfplatte damals die Hallen im Fender-Werk verließ. Ebenfalls mit dabei war ein Vibrato-System, was natürlich auch hier auf der Decke montiert wurde und damit einen großen Teil dazu beiträgt, dieser Tele ein völlig neues und ganz und gar ungewöhnliches Gesicht zu verpassen. Mitgeliefert wird außerdem eine Gitarrentasche.
Das Konzept aus Erlekorpus und dem Ahornhals mit 3-Punkt-Verschraubung führt Fender natürlich auch bei der Vintera II 70s Tele fort. Die Kombination dieser beiden Hölzer sorgt für einen resonanten Ton, der von den zwei Vintage-Style-Wide-Range-Humbuckern an den Verstärker portiert wird. Die Pickups sind mit der kompletten Elektrik in einem dreischichtigen Pickguard untergebracht und werden über einen Dreiwegeschalter sowie je einem Regler für Volume und Tone gesteuert. Obwohl es sich um Humbucker handelt, erinnert der Klang der Wide-Range-Humbucker dennoch ein wenig an Single Coils, jedoch mit deutlich höherem Output und einem breiteren Timbre. Das “70 U”-Halsprofil lässt sich bequem greifen und bietet ein authentisches Spielgefühl für Spieler mit traditionellen Vorlieben. Besonderes Augenmerk wurde auf die Hardware gelegt: Vom Vintage-Vibrato bis hin zu den Mechaniken an der Kopfplatte entspricht alles den Spezifikationen von damals.
Eigentlich ist die Telecaster ja berühmt für ihren druckvollen und glasigen Clean-Sound mit dem typischen “Twang” als unverkennbares Merkmal. Die Fender Vintera II 70s Tele Dlx VWT verfolgt dagegen einen ganz anderen Ansatz und zeigt sich mit ihren beiden Humbuckern als eine echte Rockgitarre, die im Gegensatz zu ihren eher braven Schwestern auch bei Overdrive-Sounds eine gute Figur abgibt. Wer also auf das Design, den Look und das Feeling einer Fender Telecaster steht, es dann und wann aber auch mal richtig krachen lassen möchte, sollte die Vintera II 70s Tele Dlx VWT auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen.
Fender ist ohne Zweifel einer der legendärsten Hersteller von Gitarren und Verstärkern. Gegründet wurde die Firma 1946 durch Namensgeber Leo Fender († 1991), der der Musikerwelt mit seinen innovativen Ideen zu etlichen neuen Impulsen verhalf. Seine Entwürfe wie Tele- und Stratocaster, Jazz- und Precision-Bass sind nicht nur Klassiker, sondern bis heute stilprägend unter Musikern verschiedener Genres. Auch die Verstärkermodelle Bassman, Twin, Deluxe oder Princeton genießen einen ausgezeichneten und zeitlosen Ruf. Das Unternehmen pflegt aber nicht nur seine eigenen Legenden, sondern entwirft unermüdlich innovative Produkte, die die Marke Fender auch im heutigen Umfeld zu einem Motor der Musikindustrie machen.
Erle für den Korpus, ein Ahornhals mit 21 Bünden sowie ein Set speziell designter Humbucker machen die Fender Vintera II 70s Tele Dlx VWT zu einer Telecaster, die ganz und gar nicht der Norm entspricht und sich viel mehr im Rock als im Country zu Hause fühlt. Dazu liefern die beiden von Pickup-Guru Tim Shaw designten 70s-Style-Tonabnehmer den passenden Ton, der sich von dicken und warmen Cleansounds des Hals-Pickups bis hin zum singenden Overdrive des Wide-Range-Humbuckers am Steg erstreckt und dabei mit einer quicklebendigen Dynamik glänzt. Das Vintage-Vibrato bietet zusätzliche Möglichkeiten, seinem Spiel Ausdruck zu verleihen und mit dem griffigen Ahornhals gelingen sowohl Akkorde als auch Soli auf dem gesamten Griffbrett ohne großen Kraftaufwand. Die mitgelieferte Tasche schützt die Gitarre beim Transport und der Lagerung und bietet außerdem Platz für Zubehör, wie beispielsweise Ersatzsaiten oder ein Stimmgerät.
3-Punkt-Verschraubung
Wo bei früheren Telecaster-Modellen und auch bei modernen Versionen üblicherweise mit vier Schrauben eingesetzte Hälse verwendet werden, kamen in den 70ern etwas komplexer gestaltete 3-Punkt-Verschraubungen zum Einsatz. Auf den ersten Blick wirkt das wie eine Sparmaßnahme der Zeit, doch nur, wenn man sich mit dem System nicht näher beschäftigt. Denn dieses System, „Micro-Tilt“ genannt, ermöglicht es, den Halswinkel ohne Entfernen des Halses oder Unterlegscheiben zu verändern, sollte es für eine Anpassung der Saitenlage möglich sein. Unauffällig neben der einen Schraube sieht man ein Loch: Hierunter sitzt eine Madenschraube, die gegen eine Metallplatte drückt. Zum Anpassen des Halswinkels muss man nur die Schraube daneben ein wenig lockern, dann kann man die Madenschraube drehen und beim Erreichen des gewünschten Winkels wieder die Schraube festziehen: fertig.