Ich habe mir nach langem Probieren für meine günsitgere Resonatorgitarre (Gtretsch Alligator, in diesem Preissegment unschlagbar und verblüffend nah an den teureren/älteren Modellen mit etwas Geschick für Feineinstellungen und mit 016er auf 056er Saiten!) diesen Tonabnhemer geholt. Das Ergebnis nach vielen Recherchen im Netz: oftmals wurde entweder nur zu Highlander-Pickups geraten oder einfach ein Mikro (Sm57 etwa) solle man verwenden. Das habe ich mit beiden meiner Resos viel und lange gemacht, doch häufig ist das mit einem Akustikverstärker oder in Band-settings nicht ausreichend gewesen bzw. nur unter ungünstigen Bedingungen (Koppeln, sehr nah drangehen müssen usw.).
Mit dem recht einfachen Einbau (Abdeckplatte abschrauben und das Tonabnehmersegment anschrauben unter den Cone, das Spezialteil aus Plastik nicht vergessen, das erfährt man nur auf der Fishman-Homepage im Installationshelfer ((PDF) und die Endpin-Buchse einfach in eines der kleinen Löcher an den F-Löchern einschrauben, kein Bohren und so weiter, toll) ist mit wenig Aufwand der Tonabnehmer einsatzbereit.
Einziger Nachteil gegenüber dem von mir zum Vergleich heranziehbaren Modell von Highlander (für Continental Tricone also der Highlander Magnophonic, der verdammt gut klingt, ein aktives Modell mit integriertem Vorverstärker/Preamp) ist der vergleichsweise sehr geringe Output des Fishman Resopohonic (Bluegrass ist der richtige Name, der "Nashville" Tonabnehmer ist ausschließlich für Dobros/Resonatorgitarren mit Spider-Bridge).
Doch das ist ersteinmal KEIN PROBLEM, hat man einen externen VORVERSTÄRKER zur Hand, etwa den von einigen hier empfohlenen von Berhinger, oder aber - wie in meinem Falle - eine D.I.-Box mit Preamp (PARA Acoustic D.I. von L.R. Baggs). Denn dann kann man wunderbar die Ausgangslautstärke erhöhen, so dass das Eingangsignal am Amp oder der P.A. laut genug ist.
Der Sound ist in Standardeinstellung (alles neutral beim EQ) recht höhig und fitzelig, also klingt zunächst eher nach Piezo und weniger nach Resonatorgitarre (weniger nach Cone). Doch nimmt man die HÖHEN KOMPLETT WEG, auf NULL, ist das Ergebnis schon recht brauchbar und klingt angemessen. Ich habe das zunächst am Vorverstärker getan, doch auch beim Amp kann man das nochmal machen, dass ist der Sound tatsächlich brauchbar oder gar gut.
Also, man braucht einen Vorverstärker, sonst ist a) der passive (aber dafür komplett gegen Feedback unanfällige) Tonabnhemer (im Gegensatz zum aktiven Modell davon oder zum Highlander) etwas leise und b) ist eher neutral eingestellt recht höhenlastig und dünn im Klang.
Mit Vorverstärker kann man den Sound basteln, den man möchte. Der Vorverstärker, der etwa im Highlander schon ins das eingebaute System integriert ist, kommt ja in der Regel ohne Einstellungen wie externe EQs super aus, doch da ist dann eben schon der Preamp verbaut und regelt den hohen Output und die Wärme des Klangs.
Mit dem Fishman, der hier besprochen wird, íst mit einem externen Preamp auch so einiges möglich und er wurde von mir im Proberaum und bei kleinen Live-Gigs schon erprobt (über Mischpult und Boxen und über Akustik-Gitarrenverstärker). Mit einem Mischpult hat man nochmal zusätzliche Regelmöglichkeiten (nochmal für Output, Wärme übder das Gain und EQ für Klangbilddarstellung). Mit dem Akustiverstärker (Marshall 50W mit zwei Speakern) kommt man im Vergleich zum Highlander mit dessen hohem Output recht schnell an die Grenze, doch es war immer noch genügend Master-Lautstärke übrig, die ich maximal auf 50% hatte, dafür aber im Preamp (L.R. Baggs D.I.) alles voll auf 12 (Lautstärken) und auch im Gitarenkanal. Aber machbar und auch für meine Zwecke mehr als ausreichend. Zumal der Sound doch recht druckvoll ist (mit Einstellungen am Preamp, also Höhen ganz runter, alles andere um die Mitte herum oder etwas mehr) und den Cone-Sound sehr gut widerspiegelt.
Wer also nach einer (in der Summe dann aber auch nicht sehr preisgünstigen) Variante für seine Singel-cone Resonatorgitarren ist, kann diese Variante mit den von hier eruierten und empfohlenen Hilfen versuchen.
Pluspunkte sind:
-Sehr einfacher einbau ohne am Instrument Bohren zu müssen
-fast nicht Feedback anfällig (nur bei sehr hoher Lautstärke direkt vor dem Amp, was aber mit Notch-Filtern an Amp oder D.I.-Preampregelbar wäre)
-mit EQ sehr gut formbarer Klang
Nachteile sind:
-viel zu teuer (allein der Pick up müsste viel günstiger sein, außerdem benötigt man ja einen externen Preamp dazu, dass er wirklich etwas taugt, das sind nochmal extra-Kosten, da kann man auch ein teureres System a la Highlander kaufen)
-zu wenig Output von Hause aus
Ansonsten aber ein sehr brauchbares Produkt (gerade für eine günstigere oder Zweitgitarre, etwa, wenn man schon Externe Preamps hat). Mit den hier geschilderten Hinweisen also nur bedingt genau das Richtige für den Einen oder Anderen, doch einen Versuch wert.
Daher 4 von 5 Punkten.