Die Vorteile offener, modularer Sudiokonzepte liegen auf der Hand: im Mittelpunkt steht nicht das schwer transportable Mischpult mit seinem Signature Sound, sondern eine Daw.
Deren Eingangskanäle lassen sich mit leicht transportablen Preamps unterschiedlichster Charakteristik veredeln. Im Zusammenspiel mit verschiedenen Mikrofonen entfaltet sich so eine ganze Palette von Signature Sounds, die nach und nach erweitert werden kann.
In einer solchen Umgebung gibt es vielleicht einen idealen Preamp für Gesang, einen ganz anderen für verzerrte Gitarren und wieder einen anderen für Snaredrum. Welche Farbe bringt der ISA TWO ins Spiel?
Antwort: keine, sofern man darunter Klangfarben versteht. Und das genau ist eine seiner Stärken. Er bringt die Mikrofone zu sich selbst und sorgt dafür, dass sie ihre eigenen Farben voll ausspielen können.
Dafür hat er einiges an Bord: massig rauscharmen Gain bis + 80dB, vier schaltbare Eingangsimpedanzen, einen stufenlos (!) regelbaren High Pass Filter, der von 16 bis 420 Hz reicht, Phantomspeisung, Instrumenten- und Lineeingänge sowie Phasenumkehrschalter und ein eingebautes Netzteil.
Gainhungrige Bändchenmikrofone oder dynamische wie das Shure SM 7B klingen mit dem ISA TWO lebendig und agil. Erstaunlich auch die Präsenz eines schlichten SM 57.
Zudem bietet ein schaltbarer Insert über 3-polige TRS-Stecker die Möglichkeit, sehr bequem einen (Röhren) EQ und/oder Kompressor einzuschleifen und das von Haus aus sehr saubere Signal auf diese Weise zu regeln und anzureichern. Dank der Rauscharmut bekomme ich keine Probleme, wenn ich die Höhen während der Aufnahme oder danach anhebe.
Dual Mono Mic Pre bedeutet: alle Funktionen sind für beide Kanäle vollständig getrennt schalt-, steck- und regelbar. Das bedeutet auch, man kann Synthies, Drummaschinen, E-Gitarren oder Studiohardware wie Hallgeräte an den Line- bzw. Instrumenteneingängen und den Inserts angesteckt lassen und bei Bedarf einfach zuschalten - wirklich praktisch.
Ausgezeichnet: der ISA TWO merkt sich beim Ausschalten die Einstellungen der Eingangsimpedanzen, Inserts usw. Die Phantomspeisung wird jedoch grundsätzlich abgeschaltet. Der ISA TWO startet also immer ohne Phantomspeisung, was verhindert, dass angeschlossene Bändchenmikrofone aus Versehen beschädigt werden.
Bei mir kommt er zum Einsatz bei Aufnahmen mit Bändchenmikrofonen, bei sehr leisen Schallquellen und bei allem, was nicht warm und weich, sondern eher markant und knackig klingen soll.
Vergleichbar im Klang sind etwa die ebenfalls sehr neutralen UAD Apollo Preamps.