Der ART Pro MPA II ist ein Zweikanal-Mikrofonvorverstärker, der als Hybrid aus Röhren- und Transistortechnik aufgebaut ist und sich insbesondere durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis sowie vielseitige Zusatzfunktionen auszeichnet. Die beiden Eingangskanäle des Preamp-Moduls bieten eine variable Eingangsimpedanz, die den Klang angeschlossener Mikrofone tiefgreifend beeinflussen kann. Für Stereo-Aufnahmen lässt sich neben einer Link-Funktion für beide Kanäle eine Mid/Side-Matrix aktivieren, wodurch sich Aufnahmen in diesem beliebten Verfahren extrem unkompliziert gestalten. Über Plate-Voltage kann zudem die Spannung der für einen Teil der Verstärkung zuständigen Röhren erhöht werden, um bei Bedarf für mehr Headroom und einen cleaneren Sound zu sorgen. Als Sahnehäubchen bietet der MPA II ein großes VU-Meter pro Kanal.
Beide Vorverstärker des ART Pro MPA II bieten sowohl einen Mic-In mit 48V-Phantomspeisung und variabler Eingangsimpedanz als auch einen hochohmigen Instrumenteneingang. Das maximale Gain liegt bei 70dB, wobei die ersten 40dB von einer über das Input-Gain regelbaren Transistor-Schaltung übernommen werden. Nachdem das Signal ein variables Lowcut-Filter (7,5Hz bis 200Hz) passiert hat, durchläuft es eine Röhrenstufe, die eine schaltbare Verstärkung um zusätzliche 20dB erlaubt. Wie deutlich die resultierende Färbung ausfällt, hängt dabei sowohl vom Input-Gain als auch von der über Plate-Voltage steuerbaren Anodenspannung der Röhre ab. Über den Ausgangspegel können anliegende Signale abgesenkt, gegebenenfalls aber auch um weitere 10dB verstärkt werden. Sehr hilfreich beim Gain-Staging der beteiligten Komponenten ist ein LED-Meter, das den Drive der Röhren anzeigt.
Der ART Pro MPA II ist durchaus für den professionellen Einsatz im Studio geeignet, dank seines günstigen Preises aber insbesondere für Heim- und Projektstudios hochinteressant. Die vielseitigen Möglichkeiten, den Grad der Färbung über das Gain-Staging der einzelnen Verstärkerstufen zu steuern, ermöglichen sowohl cleane als auch deutlich angewärmte und charaktervolle Ergebnisse. Dank seiner kräftigen Gesamtverstärkung um bis zu 70dB und seines vorbildlich geringen Grundrauschens ist der Zweikanal-Preamp zudem bestens zur Verwendung pegelschwacher Mikrofone (z.B. Bändchenmikros) mit leisen Schallquellen bzw. größerem Abstand bei der Mikrofonierung geeignet. Mit seinem solide verarbeiteten 19“-Gehäuse (2HE) und seinen symmetrischen Ausgängen (sowohl Klinke als auch XLR) integriert sich der MPA II problemlos in jedes Studio-Rack oder mobile Recording-Rig.
Der Name ART steht für "Applied Research and Technology", was im Deutschen so viel bedeutet wie "angewandte Forschung und Technologie". Die 1984 gegründete Firma hat es sich als Ziel gesetzt, leistungsfähige Geräte für vergleichsweise geringe Budgets zu produzieren. Im großen Portfolio des Herstellers, das die Bereiche Studio- und Bühnen-Equipment bedient, steckt also Entwicklungserfahrung aus über 35 Jahren. Zu dieser Produktpalette gehören Digital-Interfaces und -Mixer, Rack-Mixer, Verstärker und Monitorlautsprecher, ebenso wie Kopfhörerverstärker, Power Conditioner, Patchbays, aber auch intelligente Grafik-Equalizer, Vorverstärker und Kompressoren mit Röhrentechnik sowie Mikrofone.
Der ART Pro MPA II ist ein wahrer Meister der Stereo-Aufnahme und bietet in dieser Hinsicht einige kreative Features. Bei Aktivierung des Stereo-Linkings wird der Output-Regler des ersten Kanals zum Master-Regler für das gesamte Stereo-Signal, während der Output-Regler des zweiten Kanals die Steuerung des Panoramas übernimmt. So lässt sich beispielsweise das Fine-Tuning beim Zentrieren einer akustischen Gitarre im Stereo-Panorama mit einem einzigen Handgriff umsetzen. Der Punkt, dass die interne Mid/Side-Matrix die ansonsten komplizierte Kodierung der beteiligten Signale übernimmt, ist bereits während der Mikrofonierung extrem hilfreich. Alle Regler des ART Pro MPA II sind sanft gerastert, was eine exakte Reproduktion bestimmter Einstellungen denkbar einfach gestaltet.