Die Firma Gibson gilt neben den vielen bekannten Innovationen im Bereich der Gitarren und ihren wegweisenden klassischen Modellen wie der Les Paul oder der SG, tatsächlich auch als Erfinder des ersten spezifischen E-Gitarrenverstärkers. Die Falcon-Serie greift aus den Sechzigerjahren nun das auf, womit Gibson einst ihren Sound etabliert haben und fügt der ganzen Magie der Originale neue sinnvolle Features hinzu. Randall Smith, das Mastermind von Mesa/Boogie, hat sich der Aufgabe angenommen, dem legendären Erbe neues Leben einzuhauchen, und schöpft dafür mittlerweile auch aus seinen eigenen über 50 Jahren Erfahrung im Gitarrenverstärkerbau.
Der Gibson Falcon 20 1x12 Combo ist ein straighter Einkanaler mit nuanciertem Einfühlungsvermögen. Zwei Inputbuchsen mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten ermöglichen die Vorwahl eines Gain-Niveaus. Über einen Volume-Regler kann man die Lautstärke und somit die Sättigung der Endstufe regulieren, wobei diese über einen Kippschalter für Full/Half/Low von 12 Watt auf 5 oder sogar 1 Watt Leistung herunter gedrosselt werden kann. Der Klang lässt sich über einen Tone-Regler von basslastig bis hell nachregeln. Als weitere „Klangfärbemittel“ finden sich ein Federhall und ein Tremolo-Effekt an Bord. Ein Reverb-Regler mischt den Hall hinzu und das Tremolo ist mit Depth und Frequency in Intensität und Geschwindigkeit regulierbar. Der Combo ist mit einem Jensen Blackbird 40 12-Zoll-Lautsprecher ausgestattet, der sich vor allem mit seiner lebhaften und direkten Ansprache auszeichnet.
Besonders für Liebhaber von Retro- und Vintage-Sounds offeriert dieser Combo einen stufenlos ausspielbaren Mikrokosmos. Beispielsweise wird hier eine Les Paul zur echten „Zwei-Kanal-Gitarre“ durch die getrennten Regelsektionen pro Pickup. Der Charakter der angeschlossenen Gitarre wird breitbandig und ehrlich widergespiegelt. Mit 12 Watt Leistung ist genügend Leistung für kleinere Gigs vorhanden, die volle Flexibilität lässt sich aber für allem für Sound Liebhaber im Studio ausleben. Der Gibson Falcon 20 Combo ist mit seiner puristischen Ausstattung auch besonders Pedal-Board freundlich und lässt sich dank seines transparenten Grundsounds u.a. breit gefächert mit Overdrive-Pedals anreichern und erweitern. Die Endstufe lässt sich übrigens optional auch mit 6L6-Röhren umbestücken, was neben einer Änderung des Klangcharakters die Leistung des Combos auf ca. 15 Watt erhöht.
Die Gibson Guitar Corporation wurde 1902 durch Orville Gibson gegründet. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Nashville (USA). Der Hersteller ist auf der ganzen Welt bekannt und wird von vielen Musikern für seine Instrumente mit Kultstatus geliebt. So ist das Unternehmen z.B. verantwortlich für die erste in Serie hergestellte E-Gitarre - die ES-150 aus dem Jahre 1936. 1952 folgte mit der Les Paul eine der ersten Solidbody-E-Gitarren, die sich bis heute großer Popularität erfreut - besonders dank der ab 1957 verbauten Humbucker-Tonabnehmer. Das Sortiment wurde mit den Jahren erweitert und umfasst namhafte Gitarren-Modelle wie die SG, die Flying V und die ES-335, sowie Bassgitarren und Akustikgitarren, wie der Thunderbird-Bass und die Hummingbird-Dreadnought. Bekannte Künstler wie z.B. Pete Townshend, Slash, Angus Young, Tony Iommi, B.B. King, Michael Patrick Kelly und Nikki Sixx schwören auf Gibson-Gitarren.
Das Konzept der Falcon Serie basiert ganz klar auf dem Klang der Endstufenverzerrung. Somit bildet das Herzstück des bluesig bis rockigen Sounds die mit zwei 6V6-Röhren betriebene Class-A-Endstufe mit ihrem schmatzigen Sättigungscharakter und tragender Kompression. Ein rein röhrenbetriebener Signalpfad aus vier 12AX7 im Vorverstärker lässt Träume von Puristen wahr werden. Die Stärken der dynamischen Preamp-Sektion kommen gerade dann zum Tragen, wenn man die Potis der Gitarre gekonnt als Fernsteuerung einsetzt. Der Verstärker reagiert sensibel auf den Volume-Regler der Gitarre und die Anschlagstärke und macht schon ohne zusätzliche Pedals so eine Spektrum von twangigen Clean-Sounds bis zur Fuzz-typischen Sättigung zugänglich. Mit dem beiliegenden Fußschalter kann man die internen Reverb- und Tremolo-Effekte de-/aktivieren.