Sofern eine Gitarre ohne Case geliefert wird, kaufe ich mir eigentlich immer den passenden Koffer dazu. Mir ist klar, dass manch anderer Koffer einen besseren Schutz bietet aber ich persönlich mag es, wenn eine Gibson im Gibson-Case, eine Epiphone im Epiphone-Case und eine Gretsch eben im Gretsch-Case liegt. Gerade dann, wenn es einen eigens für das Modell gefertigten Koffer gibt und man (zumindest in der Theorie) optimale Passform unterstellen kann.
Erst mal das Positive: Der Koffer sieht ganz gut aus, versprüht innen nicht den oftmals üblichen „Fernost-Duft“ und wird für den Transport sogar durch einen „Stoff“-Sack geschützt. Punkt.
Die Verarbeitung ist bis auf eine kleine Delle im Deckel wie auch den Plastik-Griff (preisklassengemäß) in Ordnung.
Die Verschlüsse (3) sind dagegen schon relativ locker und wirken so, als ob man nur mal leicht damit hängen bleiben muss, damit einer unbeabsichtigt aufspringt.
Was aber am meisten enttäuscht ist die Lagerung der Gitarre. Klar, dass eine Gitarre mit Bigsby Platz im Korpus-Bereich benötigt - aber da ist dicke Platz. Der Hals liegt jedoch nur direkt hinter der Hals-Korpus-Verbindung auf. Der Rest schwebt frei und wird vom Deckel nach unten gedrückt. Da ganze hätte man lösen können, indem man dem unteren Korpus-Bereich etwas mehr Füllung spendiert hätte. Dass ich mit dieser Ansicht nicht allein bin, zeigen andere Rezessionen, die den oben erwähnten „Stoff“-Sack dafür „missbraucht“ haben.
Alles in allem für die U-100€-Klasse noch „akzeptabel“, aber die Konkurrenz zeigt, dass es gerade bei einem gitarrenspezifischen Modell besser geht - noch dazu, wenn die Gitarre aus indonesischer Produktion selbst tadellos verarbeitet ist.