Leider bin ich von dem Buch sehr enttäuscht. Konzept und Thema wären ja ziemlich interessant!
Leider ist das Buch sehr schlecht gelayoutet und es enthält für meinen Geschmack nur wenige Titel, bei denen wirklich mit dem Looper gearbeitet wird.
Layout: Da viel Platz zwischen den Zeilen ist, muss man oft mitten im Song umblättern. Man hätte das Buch mit einem vernünftigen Layout locker in der Hälfte der Seiten drucken können. Wäre umweltschonender und auch für den Instrumentalisten besser gewesen. Außerdem wird unnötig oft mit Sprungmarken gearbeitet, was besonders schwierig ist, wenn man den Sinn dahinter oft gar nicht versteht. In anderen Genres hätte man das mit Wiederholung und Haus 1 / Haus 2 gelöst - hier springt man per D.C. al segno vom Ende wieder an den Anfang, nur um dann am Ende einen Takt zu überspringen und stattdessen einen anderen zu spielen. Unübersichtlicher Quatsch...
Die Markierung, wann ein Loop beginnt und endet, sind meiner Meinung nach nicht deutlich gemug hervorgehoben. Auch hätte ich mir gewünscht, dass Grundeinstellungen des Loopers, z.B. Taktanzahl oder grundsätzlicher Aufbau des Stückes am Anfang beschrieben werden. Wer einen einfachen Looper hat, brauch das vielleicht nicht, aber wer z.B. einen RC 500 Looper betreibt, der versteht vermutlich, was ich meine.
Inhalt & Konzept: bei dem überwiegenden Anteil der Lieder wird der Looper eigentlich nur verwendet, um Rhythmen zu loopen. Bei "Big black horse and the cherry tree" von KT Tunstall ist das für mich komplett stimmig (auch wenn es mega nervig ist, dass das Stück auf einer rechten Seite beginnt und sich über 3 Seiten erstreckt); dieses Lied ist ja auch im Original komplett geloopt mit Drums von der Gitarre. Aber bei Save tonight hätte ich dann doch mehr erwartet als nur einen Rhythmus zu klopfen und das zusammen mit den Akkorden zu loopen.
Aber was soll ich sagen, es gibt hier kaum einen Song, der wirklich sinnvoll für den Looper arrangiert wurde (z.B. zwei Stimmen, die sich ergänzen; ein Solopart, der zu geloopten Akkorden gespielt werden kann; oder eine Ergänzung von Harmonien o.ä.). Meist wird zuerst mehrfach der Rhythmus eingeschlagen, dann eine Bassstimme ergänzt (für die dann einfach ein Oktav-Pedal eingesetzt werden soll); der Song selbst wird dann mit Akkorden begleitet. Das finde ich nicht sehr originell und auch nicht wirklich zum Üben oder Erarbeiten eines Sobgs geeignet; das Konzept des Buches verstehe ich deshalb überhaupt nicht. Auch die Symbolik/Tabs finde ich sehr eigentümlich und es wird nicht alles erläutert.
Fazit: ich würde es nicht nochmal kaufen und kann es absolut nicht weiter empfehlen. Wer loopen lernen möchte, findet dazu genug Youtube-Videos und Internetseiten. Für E-Gitarristen ist es sowieso ungeeignet, da sie den Großteil des Buchs, nämlich das Loopen von auf dem Body geschlagenen Rhythmen, nicht mitspielen können. Zusammen mit dem schlechten Layout bekommt man einfach ein völlig unnötiges, schwer zu benutzendes Buch.
Leider scheint es das einzige Songbook zu diesem Thema auf dem Markt zu sein.