Mietwohnungen, E-Gitarren und potente Vollröhren-Verstärker passen nicht wirklich gut zusammen. Spätestens wenn die Schwelle überschritten wird, an der man den Sound im wahrsten Sinne des Wortes "spüren" kann, ist die Sollbruchstelle im Hinblick auf die Nachbarschaft und den Hausfrieden.
Damit es nicht soweit kommt, habe ich (nach einem Tipp auf Facebook), meinen Engl MetalMaster nach unten hin mit diesem kleinen Podest vom Boden soweit möglich entkoppelt. Natürlich wird dies keine Wunder vollbringen, aber das Prinzip von 16 kg Verstärker die die Vibrationen an den Fussboden übertragen, ist in sich schlüssig und nachvollziehbar. Wenn man zumindest diesen Effekt etwas abmildern kann, ist es mir die Sache bereits wert.
Natürlich werden sich jetzt viele fragen, wie weit sich hierdurch der Klang verändert hat. Meiner Meinung nach sind ein klein wenig Tiefen verloren gegangen, die aber mit einer minimalen Drehung am Bass gleich wieder ausgeglichen waren. Also absolut kein Problem. Da mein Engl auf nur einen Watt reduziert läuft (statt 20 Watt offen) kann ich nicht einschätzen ob es bei höheren Leistungen noch andere Veränderungen gibt. Jemand ohne Nachbarn kann das vielleicht mal unter wissenschaftlichen Bedingungen ausprobieren. Für mich ist das aber nicht weiter relevant.
Die Verarbeitung des Podest ist ingesamt in Ordnung, der Schaumstoff fest und es gibt auch keine "Schlagseite" wenn man den Amp nicht ganz mittig aufsetzt. Die umlaufende Kante aus Alu könnte an den Ecken etwas sauberer gebohrt sein, aber das ist bei mir nur eine Kleinigkeit und auf Abstand kaum zu erkennen.
Insgesamt würde ich das Podest in dieser Form durchaus wieder kaufen. Der Preis ist angemessen, die Verarbeitung in Ordnung und es erfüllt seinen Zweck wie beschrieben. Sollten sich meine Nachbarn in nächster Zeit mit Tränen in den Augen bei mir bedanken oder plötzlich Geschenke vor meiner Wohnungstür liegen, werde ich dies hier selbstverständlich nachreichen.