Harley Benton EAX-10 Pinky

Klar, auf den ersten Blick macht die Harley Benton optisch was her..eine Gitarre, die auf der Bühne auffällt, für ein Akustikset geeignet, mit eingebautem Tonabnehmer, Höhen, Mitten und Tiefenregler, Lautstärke, alles was man braucht, um eben auch mal ein verstärktes Akustikset zu spielen.

Der erst mal gute Eindruck wurde beim genauer betrachten getrübt, beim Anblick der Reglereinheit, deren Schrauben nicht mal in das Holz der Gitarre griffen, also mehr oder weniger lose in der Gitarre baumelt. Kein Wunder, denn die leicht geschwungene Einheit ist dem Körperbau der Gitarre absolut suboptimal angepasst. Naja, Ok, dadurch, daß sie oben ist, kann sie wenigstens nicht rausfallen... aber ausgereift ist das nicht. Der Tonabnehmer ist aber sehr gut geeignet den Klang wiederzugeben und durch die Eq-Regler eben auch zu modifizieren, was auch deutliche Unterschiede hörbar macht. Gut finde ich den Presence-Regler, der wirklich viel rausholt aus der Gitarre, die nun nicht einen besonders feinen und ausgewogenen Klang hat, aber eben durch die Tonabnehmer und die Klangregelungsmöglichkeiten schon verstärkt sehr gut zum Klingen gebracht werden kann. Ein Halleffekt macht aber vieles grobe wett, sollte also noch dazugekauft werden. Unverstärkt fällt auf, daß die Gitarre schön laut ist, was einen Einsatz in der U-Bahn oder auf der Straße denkbar macht.

Großes Manko ist aber die Bespielbarkeit, die Aufgrund der hohen Saitenlage einfach nicht gegeben ist. Ich entschloß mich also zu einem Besuch beim Gitarrenbauer, um seine fachkundige Meinung über die Gitarre einzuholen,verbunden mit der Frage, ob das Einrichten einer leicht spielbaren Saitenlage bei einem Billiginstrument wie diesem überhaupt lohnt. Er befand die Gitarre an sich und vor allem das Griffbrett als qualitativ relativ hochwertig, was ich auch bestätigen kann. Die Gitarre ist bundrein und das Griffbrett gut verarbeitet. Das Tieferlegen der Saiten hat mich dann aber eben auch noch mal 130 € gekostet, was nun zusammen mit den Anschaffungskosten einen Betrag von 200 € ergibt. Dieses Geld muss man bereit sein zu investieren, um mit dem Instrument dauerhaft Spass zu haben. Schade, daß das eben nicht von vornherein gegeben ist. Aber jetzt habe ich eine gute Gitarre, und sicher ist sie nicht nur ein Hingucker sondern auch eine akustische Bereicherung unseres Programms.

Ich war auf der Suche nach einer Western, bei der nicht schlimm ist ob sie vor oder im Lagerfeuer ist. Das war zwar meine erste Western, die ich selbst besitze aber gespielt habe ich schon einige.

Features: Da ist ein Tonabnehmer drin, der klingt vielleicht nicht toll aber es reicht vollkommen für Demos. Oder fürs Verstärken vor dem Lagerfeuer. Und ich persönlich finde den Battery-Check Butten sinnvoller als einen Built-In-Tuner, den Stimmgeräte gibts wie Sand am Meer, ob Clip-On oder im Handy.

Sound: Der Sound war für den Preis erstaunlich gut, leider "buzzen" die Saiten etwas und ein Kabel ist lose. Aber sieht man das in Relation zum Preis und zum vorraussichtlichen Publikum der Gitarre, ist das alles eher irrelevant.

Die Verarbeitung war dem Preis mehr als angemessen, klar könnte Saitenlage besser sein und es könnte ein angenehmeres Spielgefühl geben, aber ich hatte eine Gitarre, mit der es Spaß gemacht hat zu spielen, auch wegen dem schönen Rosa.

Fazit: Diese Gitarre ist das was sie sein soll - eine gute und solide Anfänger-Gitarre mit auffälliger Farbe! Dazu überraschend angenehme Korpusgröße.

Update: Meine ist jetzt von SDP (Die Band, nicht die Partei) unterschrieben und jetzt ruht sie schön an der Wand, sieht halt doch anders aus als so ne normale Gitarre ;D

Zunächst mal, ich bin alles andere als ein Profi, hatte vor 25 Jahren mal ein paar Monate Unterricht.
Erst vor ein paar Wochen hab ich jetzt wieder angefangen, mein altes Wissen aufzufrischen, und wollte dann zusätzlich zu meiner alten (Konzert)Gitarre eine Westerngitarre.
Zugegeben, bei mir haben vor allem Preis und Optik meine Entscheidung beeinflusst und mir ist durchaus bewusst, dass man in diesem Preissegment keine Wunder erwarten darf.
Farblich ist zumindest mein Exemplar nicht so kräftig pink wie auf dem Bild, sondern eher als rosa zu bezeichnen.
Klanglich finde ich persönlich die Gitarre auch nicht schlecht. Für meine Zwecke - allein daheim aufm Sofa Musik machen - reicht sie auf jedenFall aus. Auch wenn das jemand mit mehr Ahnung vielleicht anders sehen würde...

Insgesamt muss ich sagen, dass die Gitarre nicht besser oder schlechter ist, als ich erwartet habe.
Für den Preis auf jeden Fall ein ganz nettes Instrument

Zur Saitenlage: Vielleicht hatte der Kollege einfach Pech. Die Meinige jedenfalls hat optimale Saitenlage und ist äußerst Bottleneck-freundlich. Wenn man SEHR genau hinsieht, entdeckt man den einen oder anderen Schönheitsfehler (eine Mechanik sitzt etwas schief, Lackfehler...), aber das stört die Funktion in keinstem Falle. Für mich sehr positiv: Vor dem Versand hat da jemand das Instrument geprüft. Finde ich sehr beruhigend, da sich die Mühe sonst kein Versender macht, jedenfalls nicht im Günstigpreissegment. Fazit: Einmal thomann immer thomann...