Der Harley Benton Strap Button ist im Grunde eine edle Lösung für ein Problem, das man auch mit einem Stück Schnur lösen könnte, nämlich die Gurtbefestigung an der Kopfplatte von Gitarren, denen der linke Gurtpin fehlt (z.B. diverse Akustikgitarren). Der Strap wird einfach an der Kopfplatte befestigt und der Gurt eingehakt - fertig. Wie gesagt - kann man theoretisch auch mit einem Stück Kordel lösen, der Strap sieht aber deutlich besser aus, hält gut und man kann wie bei einem herkömmlichen Gurtpin den Gurt einhängen oder abziehen, ohne mit lästigen Knoten kämpfen zu müssen. Alleine deswegen ist der Strap schon empfehlenswert.
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mein Anwendungsfall
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Ich spiele als Reise- und Übungs-E-gitarre eine Höfner Shorty, dieses kurze Teil mit Gibson Mensur und einem Body der gerade so groß genug ist, um einen Pickup, die Brücke und zwei Regler darauf unterzubringen. Die Shorty hat zwar zwei Gurtpins, diese sind aber dermaßen dicht beieinander und der linke Pin sitzt so weit rechts am Body (bedingt durch das fehlende obere Horn wie beispielsweise bei einer Strat), dass die Klampfe am Gurt extrem kopflastig wird. So macht das Spiel nicht wirklich Spaß - wobei die Shorty ansonsten eigentlich ein klasse Teil ist. Mit dem Harley Benton Strap Button wollte ich dieses Problem lösen. Die gute Nachricht ist, dass die Shorty damit wirklich stabil am Gurt hängt und nicht mehr kopflastig ist. Die schlechte Nachricht ist, dass sich die Ergonomie beim Spiel nicht wirklich verbessert, denn das Problem der Koplastigkeit wird einfach durch ein anderes Problem ersetzt. Bedingt durch die Gestaltung der Shorty hängt diese dann zwar stabil, der Body wandert aber ein gutes Stück nach rechts. D.h. die Gitarre kippt zwar nicht mehr mit der Kopfplatte nach unten, jedoch befindet sich der Body der Shorty bei der frei hängenden Gitarre nun plötzlich vor der rechten Körperseite, bzw. sogar ein Stückweit rechts neben dem Körper. Direkt vor dem Bauch befinden sich die oberen Bünde des Halses (so etwa 13. bis 15. Bund aufwärts). D.h. man muss die Gitarre beim Spiel ständig nach links drücken, oder man dreht den Oberkörper (rechte Schulter zurück, linke Schulter vor), was als Bühnenpose mal cool aussehen kann, zum langen Üben aber völlig ungeeignet ist. Hinzu kommt, dass der Gurt in dieser Konfiguration in einem dermaßen flachen Winkel über die linke Schulter läuft, dass man das Gefühl hat, dieser könne jederzeit nach hinten über die Schulter abgleiten.
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Fazit
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Für die Höfner Shorty ist diese Lösung ungeeignet. Prinzipiell ist der Strap aber ein klasse Teil und z.B. für Akustikgitarren durchaus Sinnvoll und schick.