Ich hatte die Wahl zwischen dem Harley Benton Crunch Distortion und dem Harley Benton Ultimate Drive. Das Crunch Distortion war mir zu rau, das Ultimate Drive hat einen etwas „glatteren“ Sound. Ich habe das Ultimate Drive gekauft, weil es genau das ist was ich benötigte, und da ist es mir völlig EGAL, ob es ein Clone vom OCD ist oder nicht. Für mich ist NICHT entscheidend welche Marke auf dem Pedal steht sondern ob mir der Sound gefällt.
Und da ich auf meinem Board nur Harley Benton Pedale habe, mit denen ich meine früheren Pedale (Boss & Digitech) ersetzt habe, habe ich auch dieses mal wieder das passende bei Harley Benton gefunden. Ich habe immer eine „Lücke“ in der Zerre zwischen dem HB – British Sound bzw. dem HB-American Sound und dem Harley Benton – High Gain Distortion (Leider nicht mehr bei Thomann erhältlich). Soll heißen, wenn ich von dem British auf das HG Distortion bzw. auf das Extreme Metal umschalte, ist die Soundlücke für meine Bedürfnisse zu groß also musste ein Pedal her das genau in diese Soundlücke passt und da ist das HB – Ultimate Drive genau das Richtige.
Meine Pedale in der Pre – Amp (vor dem Amp) Schaltung: HB – Dyna Comp, HB – Vintage Overdrive, HB – American Sound, HB – British Sound, HB – High Gain Distortion, HB – Extrem Metal. Und zwischen dem British Sound und dem HGD fehlt für mich noch ein „Stück“ Sound und genau diese Lücke schließt das HB – UD.
Im Loop: HB – Digital Delay, HB – Classic Flanger, HB – Classic Chours, HB – Vintage Phase, HB – Vintage Tremolo und das Behringer RV 600 (weil es leider kein Reverb von Harley Benton aus diese Pedalserie gibt) Sollte es in absehbarer Zeit ein Reverbpedal aus diese Pedalserie geben, w erde ich dann auch das RV 600 durch HB ersetzen.
Gehäuse & Verarbeitung:
Das Gehäuse ist aus Metal, und das Pedal, wie von HB gewohnt klasse verarbeitet. Die Regler sprechen gut und direkt an. Der High- und Lowschalter vergrößert die Soundpalette noch weiter.
Der An / Aus Schalter ist auch gut gangbar und nichts wackelt. Meine anderen HB-Pedale sind teilweise schon seit 10 Jahren im Einsatz und funktionieren immer noch einwandfrei, daher kann ich „Bewertungen“ die von mangelnder Haltbarkeit etc. sagen, nicht so ganz nachvoll ziehen bzw. glauben. Das aufgemalte Dämonengesicht ist optisch, genau die richtige Wahl.
Dennoch habe ich auch etwas negatives, der Low- / Highschalter ist zu nahe am Tonepoti, so das wenn der auf Low steht und der Tonpoti auf 12 Uhr steht, man den Schalter sehr schlecht erreichen kann.
Sound:
Sound ist immer PERSÖNLICHE Geschmacksache und kann daher eigentlich NICHT pauschal bewertet werden, aber das HB – UD ist für verschiedene Richtungen brauchbar, von Rock / Hardrock bis hin zu Heavy Metal. Für die Subgenres des Metal wie z.B. Death Metal würde ich aber das Harley Benton Extreme Metal empfehlen. Der Sound des Ultimate Drive ist ein tragender, schwebender Distortion Sound, wie bei einem Overdrive, aber viel härter und verzerrter. Der Driveregler gibt in diesem Fall, je nach Einstellung, das Genre vor. Für Rock-/ Hardrock mit meiner Stratocaster gibt die Einstellung von 9 Uhr bis ca. 13 Uhr den benötigten Sound. Ab ca. 13 /14 Uhr kommt dann der Metalzerre zum tragen. Mit meiner Harley Benton EX84 Tribute Serie mit aktiven Roswell Humbucker (sehr gute Humbucker) wird es etwa matschig wenn ich Powerchords auf der E & A Saite spiele. Nehme ich allerdings meine anderen Gitarren mit Humbucker (keine Aktiven) habe ich das Matchproblem nicht…..
Bei Solos auf den Saiten D – G – B(H) – E’, egal welche Art der Tonabnehmer ich nutze, ist der Zerrsound klar definiert und Matscht nicht, das ist dann über das gesamte Griffbrett so.
Regler:
Der Gainregler gibt schon bei einer leichten Drehung über 7 Uhr hinaus, einen Zerrsound.
Der Toneregler gibt von 7 Uhr bis 12 Uhr sehr basslastige, dunkle Sound wieder, die je mehr es
auf 12 uhr geht heller werden. 12 Uhr bis 17 Uhr gibt der Toneregler einen mittigen Sound, der je weiter es nach 17 Uhr geht, mehr Höhenanteile bekommt. Der High- / Lowschalter unterstützt dabei den Toneregler um das Spektrum in beide Richtungen, noch etwas zu vergrößern.
Der Levelregler bedarf wohl keiner Erklärung…..
Pro und Kontras:
Pro:
+ Preis
+ Sound
+ Soundspektrum
+ Verarbeitung
+ Design
+ ist von Harley Benton
Kontra:
- Der Low / Highschalter ist zu nahe am Tonregler.
- Bei aktiven Humbucker etwas matschiger Sound.
Fazit:
Wem das British bzw. American Sound nicht Heavy genug und das extrem Metal zu extrem ist, und wer einen schwebenden und keinen sägenden Sound sucht, der sollte zum Ultimate Drive greifen. Das Ultimate Drive ist ein hervorragendes Zerrpedal in Sound und Verarbeitung. Es hat eine Bandbreite von Rock / Hardrock bis Heavy Metal. Für mein Pedalboard eine optimale Soundergänzung. Für die genannten Musikgenres gebe ich eine 100 % Kaufempfehlung und 5 Sterne.
P.S. Hoffentlich gewinne ich mal einen Gutschein, bei den vielen und guten Reviews die ich geschrieben habe bzw. schreibe. ;-)
Update 29.11.2022
Macht den Sound von meiner Fender-Squier-Bullit-Stratocaster um noch einiges "dreckiger". Klasse.