Da ich auch hin und wieder mit dem Flugzeug unterwegs bin, brauche ich einen Gitarrenkoffer mit möglichst geringen Abmessungen, weil ich die Gitarre in das Handgepäck mitnehmen möchte. Hierzu eignen sich z.B. die Glasfaser- und Carbonkoffer von Jakob Winter (Wobei ich vermute, dass die Glasfaserkoffer von Thomann vom gleichen Hersteller, JW Eastman, und somit identisch sind). Ich besitze auch den Carbonkoffer, der quasi dem Glasfaserkoffer entspricht (außer Material, Gewicht und Preis von über 600,- ¤).
Dieser Gitarrenkoffer aus der Jakob Winter GreenLine Serie, der hier bewertet werden soll, hat sehr ähnliche Abmessungen wie die oben genannten Glasfaser- oder Carbonkoffer. Er ist fast genauso leicht wie der Carbonkoffer, kostet aber genauso wenig wie der Glasfaserkoffer (zumindest hier bei Thomann).
-Die Gitarre sitzt wie angegossen drin (etwas satter wie im Carbonkoffer). Eine Gitarrenstütze muss man also vorher von der Gitarre entfernen bevor man sie in den Koffer legt, auch wenn es sich um eine Stütze handelt, die sich zusammenklappen lässt, wie z.B. die Hagi Gitarrenstütze. Die Maße meiner Gitarre: Korpuslänge: 48cm, Breite: 28cm (Oberbug)/36,5cm (Unterbug) Zargenhöhe 8,7cm am Halfuß/9,3cm am Unterklotz).
-Die Schnallen erscheinen mir robuster, schließen fest und gehen nicht von alleine wieder auf, im Gegensatz zu den Schnallen bei meinem Carbonkoffer.
-Der Koffer ist zwar aus einer harten Schale, im geöffnetem Zustand aber leicht flexibel, gleich wie bei den Glasfaser/Carbonkoffer.
-Die Rucksackkonstruktion ist deutlich besser, als alles andere was ich bisher kenne. denn damit kann man tatsächlich mit der Gitarre auf dem Buckel Radfahren, ohne dass der Gitarrenhals einem den Kopf nach vorne auf?s Lenkrad drückt.
-Es gibt kein Zubehörfach! Unter dem Gitarrenkopf/Hals (bis zum 3.Bund) ist aber genügend Platz für Zubehör. Kleinteile würde ich aber zuvor in eine Art Schlamper-mäppchen legen. Gitarre und Fußbank passen nicht gleichzeitig in den Koffer. Wenn man die Ergoplay Gitarrenstütze auseinander schraubt hat sie aber unter dem Gitarrenkopf Platz. Insofern habe ich damit kein Problem, dass es kein extra Zubehörfach gibt. Das Notenheft lege ich unter die Gitarre, sofern es keine Spiralbindung hat.
-Keine Gummidichtung wie bei den Glasfaserkoffer. Nachdem ich den Koffer mit Imprägnierspray behandelt hatte, habe ich ihn kurz in der Dusche getestet. Es ist kein Wasser eingedrungen und der Koffer hat sich nicht aufgelöst, allerdings waren es nur ca. 5 Sekunden. (länger habe ich mich nicht getraut) Längerem Regenschauer würde ich dem Koffer aber nicht aussetzten.
-Koffer ist aus Naturfasern ohne Verwendung von giftigen Klebstoffen und somit fast geruchsneutral.
-Übrigens sieht der Koffer viel schöner aus, als das Bild zuerst vermuten lässt.
-Zuletzt sei noch erwähnt, dass dieser Koffer das Siegel ,,Made in Germany" trägt und angeblich komplett in Deutschland produziert wird, was mich auch dazu bewogen hat, mich dafür zu interessieren.
Langzeit oder Crashtests habe ich keine durchgeführt. Insgesamt macht der Koffer aber einen robusten Eindruck bei gleichzeitig geringem Gewicht. Genau das was man braucht, besonders wenn man ohne Auto unterwegs ist. Als Verbesserungsvorschläge hätte ich nur: Ein herausnehmbares Zubehörfach (wie beim BAM-Koffer) wäre wünschenswert.