Ist es die eierlegende Wollmilchsau? Für mich schon, insbesondere, wenn man verschiedene Musikrichtungen abdecken muss.
UNTERSCHIED ZU RÖHRENAMPS:
Einen Unterschied zu Rährenamps bemerken wahrscheinlich nur diejenigen, die das Gras wachsen hören. Viele meiner Musikkollegen -vor allem die Gitarristen sind hier wichtig- (ernst zu nehmden Gitarristen mit viel live-Erfahrung auch auf größeren Gigs vor mehreren tausend Leuten) merken keinen Unterschied und sind begeistert. Einer von ihnen hat sich das Ding gleich geholt. Ich muss aber bemerken, dass die Qualität (falls man den Kemper live an einen Moni anschließt - unabhängig von PA) der Moni-Box schon wichtig ist. Das kann grausam klingen, wenn es hier nicht passt!
Und auch bzgl. des Drucks auf der Bühne (benutze dazu eine 2x12 ENGL-Box) kann ich keinen Unterschied zu meinem JVM410 mit 2x12 erkennen.
SOUND:
Wie gesagt: Ich erkenne im Vergleich keinen Unterschied zu den Originalamps. Man muss aber bei der Auswahl der Gitarrenboxen bzw. Monitorboxen schon herumprobieren und testen. Das kann schon sehr unterschiedlich klingen. Einfacher ist es sicherlich, direkt in die PA zu gehen und sich den Sound auf den Bühnenmoni geben zu lassen.
IM STUDIO:
Unser Mann im Tonstudio hat das Gerät bekniet. Ich persönlich kenne mich da überhaupt nicht aus. Er meinte nur, so etwas sei der "Heilige Gral" für Gitarrenaufnahmen im Studio. Alleine die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten ließen ihm die Tränen in die Augen treiben.
BEDIENUNG:
Der Kemper ist leicht zu bedienen, ja. Aber erst, wenn man mal durchgestiegen ist. Ich finde schon, dass man sich anfangs sehr intensiv damit auseinandersetzen muss, gerade weil er so unglaublich viele Funktionen und Kombinationsmöglichkeiten hat. Mit Sicherheit habe auch ich noch nicht alle Möglichkeiten erfasst. Ich empfehle hier die Tutorials und den Kemper-Workshop auf Youtube.
Toll finde ich, dass man via USB-Stick jederzeit ein Backup machen kann. So kann eigentlich nichts verloren gehen. Oder man holt sich mal einen Rig eines Kumpels. USB-Stick dran und schon hat man einen neuen Rig.
FAZIT:
Für Leute, die gerne basteln und sich über Bodentreter den Sound kreieren -es gibt ja viele, für die gerade das der Spaß und die Herausforderung ist-, ist der Kemper wohl nichts.
Von mir eine absolute KAUFEMPFEHLUNG für alle anderen!
Man muss bedenken, man hat hunderte verschiedene !!Amps!! in einem Gerät. Wie bzw. wo bekomme ich schon einen Marshall, Vox, Mesa Boogie und Orange-Amp gleichzeitig auf die Bühne?
Nach einer Eingewöhnungszeit einfach zu bedienen, unfassbar vielseitig, im Studio das Non-plus-Ultra und schließlich hammer Amps/Sounds/Rigs für ALLE Musikrichtungen. Klar, wenn ich jetzt nur Rock oder Blues spielen würde, würde ein Amp reichen. Aber sobald man mehr abdecken muss: Eierlegende Wollmilchsau!
Wenn man sich bei Kemper anmeldet, hat man zusätzlich zu den auf dem Gerät gespeicherten Rigs Zugang zu weiteren kostenlosen Rigs.
Preis ist für das, was das Gerät kann, absolut in Ordnung. Nur den Remote-Controller finde ich völlig überteuert.