Die Verstärker des holländischen Herstellers Koch haben sich längst vom Geheimtipp zu einer festen Größe am Markt der Gitarrenamps entwickelt. Kein Wunder, denn Qualität setzt sich eben auch hier durch und der Jupiter JUP45-C ist ein gutes Beispiel dafür, wie man einen dynamischen Röhrensound mit den Vorzügen einer vergleichsweise leichten und zugleich kraftvollen MosFet-Endstufe verbinden kann. Eine dreikanalige Röhrenvorstufe übernimmt dabei die Klangerzeugung, während eine weitere 12AX7A-Röhre den Charakter des Endstufensounds bestimmt und diesen maßgeblich beeinflusst. Das sorgt zusammen mit dem integrierten 12“-Speaker aus Koch-eigener Fertigung für eine Ausgangsleistung von 45 Watt, was den kleinen Boliden im Vintage-Design somit für das Üben zuhause, den Einsatz im Studio oder auch bei kleinen Live-Gigs empfiehlt. Mit an Bord befinden sich darüber hinaus ein digitaler Hall, ein Effektweg, ein Speaker-Emulated-Ausgang für Aufnahmen ohne aufwendige Mikrofonierung sowie die Möglichkeit, einen Großteil der Funktionen auch mit dem im Lieferumfang befindlichen Fußschalter erledigen zu können.
Hinter dem hübschen Vintage-Design verbirgt sich ein moderner, dreikanaliger Röhrenverstärker, ausgestattet mit cleveren Features. Obwohl es auf den ersten Blick so scheint, als handele es sich um einen einfachen Zweikanaler, besitzt der Overdrive-Channel mit seinem Gain- und Volume-Poti zusätzlich eine Boost-Schaltung, mit der man dem Sound noch einen Extrakick verpassen kann. Auch der Clean-Channel besitzt neben einem eigenen Volume-Poti noch einen Gain-Regler, mit dem der Pegel angepasst werden kann. Die Dreiband-Klangregelung verfügt über einen Contour-Switch, der weitere Frequenzbereiche hinzufügt, während das Dimmer-Poti für eine Absenkung der Lautstärke der Endstufe sorgt und damit auch in gemäßigten Lautstärken einen noch fetteren Sound ermöglicht. Die von Koch patentierte „ATR“ Schaltung verrichtet hier sehr überzeugende Arbeit. Zur Abrundung des Klangs steht ein Reverb-Regler bereit, der auf digitaler Basis den Klang einer Hallspirale mehr als überzeugend nachbildet.
Durch den vergleichsweise günstigen Preis ist der JUP45-C eine interessante Option sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene, die auf der Suche nach einem erstklassig klingenden und zudem gut ausgestatteten Röhrenamp sind. Obendrein sieht er noch hübsch aus, besitzt genügend Power und erscheint trotzdem in einem kompakten Formfaktor. Die Bedienung ist denkbar einfach, und dank der drei Kanäle sowie der Möglichkeit, die Endstufe in ihrer Leistungsabgabe zu drosseln und die liebgewonnen Effektgeräte an den Effektweg zu koppeln, bekommt man ein flexibles System, das vom Wohnzimmer bis zur kleinen Bühne alle Aufgaben überzeugend erfüllen kann. Darüber hinaus ermöglicht es der Speaker Emulated Out, den Sound auch ohne aufwendige Mikrofonierung direkt in den Computer oder einen Mixer einzuspeisen – Stichwort „Silent Recording“.
Die niederländische Firma Koch Amps stellt seit 1988 hochwertige Gitarrenverstärker her, wobei der reine, unverfälschte Klang des angeschlossenen Instruments immer oberste Priorität hatte und bis heute hat. Hinter den Amps im Vintage-Design steckt eine Elektronik mit den modernsten Features, neben reinrassigen Röhrenamps der Boutique-Klasse gibt es aber auch eine Reihe weiterer, günstigerer Verstärker im Programm, die mit der patentierten ATR-Schaltung einen nahezu perfekten Röhrensound nachbilden und in vielen unterschiedlichen Größen erhältlich sind. Weiterhin befinden sich im Sortiment des Herstellers eine Reihe von Pedal-Preamps, Endstufen, Boxen, Power-Soaks oder auch selektierte Röhren für jeden Typ Verstärker.
Egal, ob nun im heimischen Wohnzimmer mit Endstufendrosselung oder auf der kleinen Bühne mit voller Power: Der JP45-C sorgt überall für einen typisch dynamischen, vollen Röhrensound und ist dank seiner Ausstattung mit dem eingebauten Reverb, dem mitgelieferten Fußschalter zur Kanalumschaltung sowie dem integrierten Effektweg mit zeitgemäßen Features ausgerüstet, die man hinter dem traditionellen Vintage-Design der kleinen Kiste nicht unbedingt vermuten würde. Die patentierte ATR-Schaltung ermöglicht auch in Zimmerlautstärke einen fetten Sound und damit eine provozierte Sättigung der Endstufe, was zu einem perfekten Röhrensound einfach dazugehört und die Ohren trotzdem nicht klingeln lässt.
Die von Koch Amps patentierte ATR-Schaltung erlaubt es, den typischen Klang und das Dynamikverhalten einer Röhrenendstufe mittels einer einfachen Treiberröhre und MosFet-Technologie eindrucksvoll nachzubilden. Somit werden die Nachteile einer echten Röhrendendstufe, beispielsweise das hohe Gewicht und die regelmäßig nötigen Serviceintervalle, gegen eine wartungsfreie Variante ersetzt, die zudem weniger Energie verbraucht, deutlich leichter und kompakter ist und spürbar weniger Wärme erzeugt.