Seit Anfang der 1980er Jahre bin ich mit diversen E-Gitarren auf Bühnen und in Studios unterwegs und so lange ich denken kann kommen von Zeit zu Zeit Transistor-Amps auf den Markt von denen Hersteller und (meist gekaufte) Fachpresse behaupten sie seinen in Sound und Dynamik mit einem Röhrenamp gleichwertig.
Bis auf die Amps von Tech21 hat das aber bisher nie zugetroffen und trifft auch auf den Roland Blues Cube nicht zu.
Im Clean-Betrieb klingt er selbst wenn der Volumen-Regler auf 2 steht, etwas unsauber aber auch nicht nach Röhre, eher unharmonisch übersteuert.
Ich hab den Amp mit Strat, Tele, Les Paul, ES-345 und einer L-5 getestet, bei den Brettern war der Sound zwar auch nicht wirklich gut, wäre aber für jemanden der nicht allzu hohe Ansprüche hat durchaus verwendbar gewesen. Die ES klang dünn und nach Pappe und bei der L-5CES waren die Höhen extrem scharf und unschön.
Wenn man die Höhen runter dreht ist der Sound undifferenziert und recht mulmig.
Bei allen Gitarren hatte der Amp egal ob im Clean oder Crunch-Betrieb einen etwas "nasalen" Einschlag.
Der Crunch-Sound klingt nach einem Billigamp und mit Dynamik ist da nix.
Der Hall ist auch wirklich nicht zu gebrauchen und was der Quatsch soll beide Kanäle zusammenzuschalten weiß ich auch nicht, es klingt dann halt etwas weniger crunchig als sonst.
Es wäre sehr schön gewesen hätte man statt oder neben des klanglich ungenügenden Lineoutes ein DI-Out eingebaut, so wären die Ergebnisse im Recording-Bereich deutlich besser ausgefallen.
Von einem Amp für den 700.- EURO aufgerufen werden darf man deutlich mehr erwarten.