Das Layout und die bereitgestellten Funktionen sind an sich ausreichend und der Preis ist attraktiv. Knuffig ist er auch und aus unzerstörbarem Panzer-Metall. Die Buttons und Potis kennt man vom Volca, stört mich nicht.
Allerdings ist die Implementaton von USB-Midi nicht praxisgerecht.
Da ich vorher im Netz nichts darüber gefunden habe, hier eine Warnung an Ableton/Hardware-Hybrid-Nutzer, wie mich.
Was funktioniert:
Prinzipiell kann der SQ1 die beiden Reihen in verschiedenen Konfigurationen an den beiden CV/Gate-Outputs ausgeben, sowie parallel über den Midi-Out (Adapter ist übrigens dabei!!!). Bei der Midi-Ausgabe sendet Reihe A über Kanal 1 und Reihe B über Kanal 2. Sehr schön, um einen Midi-Synth anzusteuern, der multitimbral ist. Bei dem Test habe ich zwei unabhängige Basslines im EMU Orbit angesteuert.
Genauso sendet der SQ1 auch zwei Midi-Kanäle über USB an die DAW, hier kann man also zwei Plugins ansteuern (Plugin1 auf Kanal1, Plugin 2 auf Kanal 2).
Das geht sogar alles gleichzeitig.
ABER:
Sobald der SQ1 über USB-Midi eine Midi-Clock empfängt, schalter der SQ1 die Midi-Funktionen aus! Also KEIN Hardware-Midioutput und KEIN Midioutput über USB mehr! Nur noch CV/Gate an z.B. A100.
Konsequenz: Der SQ1 kann ENTWEDER zur DAW gesynct werden und beide Reihen CV/Gate an einen Hardware-Synth schicken ODER ohne Tempo-Sync zur DAW auch Midi-Synths ansteuern.
Für ein Analog-Synth-Studio mag das passen. Aber für meine Anwendung mit Ableton Live und einem kompakten Hardware-Synth daneben (dafür dann der SQ1) und bei Bedarf internen Bass-Plugins wird das nix.
Das macht ihn für mich unbrauchbar, da für reinen CV/Gate-Betrieb wiederum zu wenig geboten wird. Da würde ich eher bei den 3HE-Modulen nach einem schönen Sequencer-Modul schauen. Auch die CV-Potis haben nur eine Oktave, das ist dann sehr ernüchternd beim Bassline-Bauen.
Der Mehrwert einer variablen USB-Ansteuerung von Plugins und Midi-Hardware wäre für mich ein Hauptgrund für den SQ1 als kompaktes Tool im Live-Einsatz. So bleibt nur, den Beatstep auszuprobieren, oder auf den Beatstep-Pro oder Darktime zu sparen.
Übrigens kann ich die Midi-Clock über einen USB/Midi-Adapter an einen Volca schicken, der dann über Sync den SQ1 taktet. Aber das ist mir im Liveeinsatz zu viel Gefrickel und dummerweise kann der SQ1 dann auch noch nicht mal Start/Stop verstehen, wie es die Volcas und Monotribe können.
Den SQ1 habe ich zurückgeschickt, es hätte so schön sein können...
Anmerkung der Redaktion: Midi-Clock und Noten können gleichzeitig gesendet werden, das ist aber von der DAW-abhängig! Mit Magix Samplitude 2016 funktioniert es leider nicht.