Bei knapp 300 EUR erwartete ich eine gewisse Qualität in Verarbeitung und Dokumentation. Zuerst das Positive: Der enJOY funktioniert, fühlt sich wertig an und ist gut durchdacht. Hat mehr Funktionen, als ich brauchen werde. Es gibt zudem keine Alternativen auf dem Markt (ausser dem russischen Atemp MC1, den ich auch besitze, der aber mittlerweile schwierig zu beschaffen ist).
Die Federung ist gut, lässt sich aber nicht entfernen d.h. der Joystick kehrt immer in die Mittelposition zurück (eine Position zu halten geht aber mittels "HoldXY"-Knopfdruck).
Der Joystick ist nicht wirklich frei beweglich, sondern rastet entlang der Hauptachsen ein. Das ist zwar eine gute Lösung, um zu verhindern, dass sich z.B. Pitch Bend und Modulation ausversehen vermischen. Allerdings wird dadurch ein freies Verrühren (z.B. für das VSTi der Korg Wavestation) etwas uneben.
Zum weniger Erbaulichen:
Mein Gehäuse steht nicht gerade und wackelt auf ebener Oberfläche. Geradebiegen lässt sich das nicht, denn das Gehäuse ist aus Plastik.
Das Gerät wird ganz ohne Anleitung geliefert, nicht einmal einen Beipackzettel mit Hinweis auf eine Webseite o.Ä. gibt es. Auf dem Gehäuse ist die Web-Adresse des Herstellers aufgedruckt, die ich dann eingetippt habe.
Die Webseiten des Herstellers haben eine 30-sekündige Ladeanimation (kein Witz!) auf jeder einzelnen Seite. Das Navigieren wird damit zum Geduldsspiel.
Nach einigen Minuten Warterei habe ich das Handbuch gefunden, in dem eine Internet-Adresse steht, die eingetippt werden muss (kopieren geht nicht wegen Sonderzeichen), um auf eine Konfigurationsseite zu kommen. Die funktioniert nur mit Chrome, und auch das nur nach merhmaligem Einstöpseln des enJOY und neuem Laden der Seite.
Ich werde den Enjoy behalten, aber falls die Webseite/der Hersteller sich verabschieden sollten, lässt sich der enJOY nicht mehr editieren.