Ich bin als mobiler DJ vornehmlich auf Hochzeiten unterwegs und hatte einige Zeit einen dB Technologies Sub 618 im Einsatz, der für das Geld einen richtig guten Job gemacht hat. Allerdings ging ihm bei meinen Einsätzen dann doch öfter mal die Puste aus. Da ich leider in absehbarer Zeit diesmal nicht zu Thomann fahren konnte, habe ich mich mit meinem Anliegen und einigen potenziellen Kandidaten (RCF, DAS Audio und eben LD Systems) per E-Mail an das PA-Team bei Thomann gewendet. Die Anforderungen:
- Ebenfalls 18“
- Max. 2.000 €
- Deutlicher Pegelgewinn gegenüber dem dB Technologies Sub 618
- Noch allein zu transportieren (max. ca. 45 kg)
Nach einigem Abwägen habe ich mich dann für den Stinger Sub 18A G3 entschieden. Das Gewicht kratzt zwar an meiner Maximalgrenze, aber das für den Preis Gebotene und die Empfehlung des netten Thomann-Mitarbeiters haben mich überzeugt. Jetzt, nach etwa einem Jahr Nutzung, kann ich auch meinen ausführlichen Senf dazugeben.
Features: Ziemlich schnell ist mir aufgefallen, dass ich nicht daran gedacht hatte, dass eine (am besten regelbare) Frequenzweiche, die sich auch auf das Signal für die Tops auswirkt, vielleicht sinnvoll gewesen wäre. LD Systems setzt bei der Stinger-Serie auf einstellbare Tiefpassfilter in den Subs und passende, aktivierbare Hochpassfilter in den Tops. Da ich aber andere Tops nutze, hilft mir das nicht. Da ich eh ein dafür geeignetes DSP im Rack habe, das ich auch für anderes Equipment nutze, konnte ich mir damit ein Setup stricken, mit dem ich sehr glücklich bin. Ansonsten sind die Features sehr übersichtlich. Ich brauche aber auch definitiv nicht mehr. Die Limit-LED ist bei einem Einsatz mal angesprungen, als ich es aber ehrlich gesagt auch etwas übertrieben habe. Falls da tatsächlich der Limiter eingegriffen hat, war es nicht hörbar, was definitiv für ihn spricht. Zum Cardioid-Modus kann ich mit nur einem Sub nicht viel sagen, außer natürlich, dass Ich ihn beim ersten Anschließen zu Hause testweise aktiviert habe. Wie zu erwarten hat sich der Bass im Übergangsbereich zu den Tops verabschiedet. Funktion scheint also gegeben.
Handling: Der Stinger Sub 18A G3 ist schon ein ganz schöner Brocken. Die Gehäuseform macht das Handling allein nicht gerade einfacher. Mit dem entsprechenden Rollbrett wird vieles vereinfacht, aber das alleinige Rumwuchten bleibt ein Kraftakt, bei dem man auf seinen Rücken achten muss. Die Griffe sind allerdings gut platziert und auch schön griffig. Zu zweit läuft dann alles ziemlich easy.
Verarbeitung: Die Materialien und deren Verarbeitung sind top. Die Beschichtung sieht klasse aus und ist auch ziemlich robust. Alles wirkt wertig, durchdacht und professionell. Die Optik ist ich auch ganz gut gelungen. Ich finde er wirkt schon ganz schön wuchtig, dabei aber auch einigermaßen elegant. Dadurch fügt er sich gut ins Gesamtbild ein und deutet dabei optisch an, was akustisch von ihm zu erwarten ist.
Sound: Pegeltechnisch bin ich begeistert, was zu dem Preis auch dank 4“ Voicecoil möglich ist. Da muss er sich vor einigem anderen, gerne als amtlich bezeichneten, Material nicht verstecken. Ab 35-40 Hz kommt schon gut was raus und mir gefällt der sehr präzise (man könnte auch sagen: „furztrockene“) Sound. Bei einer akustischen Trennfrequenz um die 100 Hz harmoniert er auch richtig gut mit meinen Tops (RCF Art 912-A). Da ist akustisch alles genau da, wo es sein soll.
Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit dem Stinger Sub 18A G3 bin und mich immer wieder bei meinen Gigs über den satten Sound freue. Wenn der Rücken irgendwann vielleicht mal nicht mehr so will wie ich, könnte ich mir vorstellen, ihn vielleicht gegen ein leichteres Modell (dann wohl auch mit integrierter Frequenzweiche für die Tops) auszutauschen. Aber bis dahin wir er sicherlich noch die eine oder andere Party rocken!