Früher musste der Gitarrenschüler nehmen, was da war. Auch als es längst kleinere Violinen für Kinder gab, drückte man auch sechsjährigen Gitarrenanfängern eine Full-Size-Klampfe in die Hand. Die Zeiten sind zum Glück vorbei. Von dem renommierten spanischen Hersteller Manuel Rodríguez gibt es eine ganze Serie an kurzmensurigen Gitarren mit entsprechend kleinem Korpus, genau richtig für den ambitionierten Nachwuchs. Das Besondere dabei: Mit Manuel Rodríguez steht nicht nur ein sehr erfahrener Hersteller hinter den Gitarren, sie werden auch komplett in Europa gebaut und verzichten zudem weitgehend auf Hölzern aus den Tropengebieten.
Die Manuel Rodríguez E-53 ist eine Kinder-Konzertgitarre der 3/4-Größe. Das bedeutet in diesem Fall eine Mensur (schwingende Länge der ungegriffenen Saite) von 57 Zentimetern. Das geht mit einem kurzen Hals und einem dem entsprechend kleineren Korpus einher. Dieser Korpus besteht aus laminiertem Nussbaumholz. Die Decke hingegen ist aus massivem Fichtenholz, essenziell für einen vollen, dynamischen Ton. Für den Hals hat Manuel Rodríguez Ahornholz gewählt. Lediglich das Griffbrett und der Steg bestehen aus einer exotischeren Holzart, nämlich Akazie. Der Hals ist mit 45 Millimetern Breite angenehm schmal, um auch für Kinderhände gut greifbar zu sein.
Ganz klar – diese Gitarre richtet sich speziell an Eltern, die ihren Kindern die erste Gitarre kaufen. Das ganze Konzept mit der kurzen Mensur ist auf eine kleine Körpergröße und auf entsprechend kleine Hände ausgelegt. Empfohlen wird die Manuel Rodríguez E-57 für Kinder zwischen etwa 8 und 10 Jahren. Wichtig dabei sind zwei Informationen: Für die Wahl der Instrumentengröße ist nicht das Alter, sondern die Körpergröße entscheidend. Als Faustregel kann man sich merken: Körpergröße x 0,36 = Mensurlänge. Die E-57 ist also für Kinder ab 158 Zentimetern Körpergröße geeignet. Im Zweifelsfall, und das ist die zweite Information, greife man lieber zur kleineren als zur größeren Gitarre – zu kleine Gitarren gibt es nämlich nicht!
Die Geschichte von Guitarras Manuel Rodriguez beginnt mit der Gründung der Firma im Jahre 1955 in Madrid. Nachdem Rodriguez dort seine erste eigene Werkstatt eröffnete, zog es ihn nur kurze Zeit später nach Los Angeles in einen neuen Shop, wo er an Verbesserungen von Komponenten wie Deckenverstrebungen oder Bünden forschte. Die Zeit in den USA verschaffte ihm einen weltweiten Ruf, denn viele seiner Instrumente gingen in die Hände von Profis oder Hollywood-Schauspielern über. Im Jahr 1973 zog es Rodriguez schließlich wieder zurück nach Madrid, wo er bis 1991 in einem neuen Shop seine Instrumente fertigte. Schließlich folgte der Umzug in eine eigene Fabrik in Almansa, um dort eine komplette Linie von Rodriguez-Gitarren herzustellen. Nach drei Jahren folgte ein weiterer Umzug der Produktion nach Illesca, von dort werden die Gitarren von Guitarras Manuel Rodriguez in alle Welt verschifft.
Die Größe der Gitarre sorgt dafür, dass der junge Gitarrenschüler ab der ersten Unterrichtsstunde eine optimale Körperhaltung erlernt und sich damit auch auf Dauer keine Verspannungen oder Knochenschäden einhandelt. Das schmale Griffbrett und die niedrige Saitenspannung (physikalisch durch die kurze Mensur bedingt) machen die Manuel Rodríguez E-57 einfach spielbar. Auch Barrée-Akkorde werden leicht von der Hand gehen, so dass die Frustrationstoleranz nicht allzu sehr strapaziert wird. So nebenbei: Nachdem es keine zu kleinen Gitarren gibt, kann man diese Gitarre ebenso als Erwachsener spielen und beispielsweise als Urlaubsgitarre benutzen.