In der Vergangenheit habe ich Amps von Peavey, Hughes and Kettner, Laney, Engl, Boogie, Dynacord, Fender und Brunetti besessen, aber noch keinen Marshall. Heavy-Amps, nix für mich, dachte ich als Blueser, um jetzt mit dem Marshall 2525H festzustellen, dass die Briten sensationell klingende Amps bauen.
Glasige Höhen, straffe Bässe, und vor allem: diese herrlichen trockenen Mitten und diese super-harmonische Verzerrung. Zudem ist der 2525 dynamischer als alles, was ich bisher gespielt habe. Allein mit dem Anschlag von clean bis verzerrt - beim 2525 funktioniert das wirklich! Der Amp reagiert dementsprechend wunderbar auf das Volumepoti der Gitarre.
Den Clean-Kanal finde ich gut und brauchbar, der Lead-Kanal ist grandios. Dass beide Kanäle nur eine gemeinsame Klangregelung haben, stört mich nicht.
Die Klangregelung ist sehr flexibel, der Amp aber nicht. Soll heißen: Wenn man an den Reglern schraubt, tut sich sehr viel, aber der Verstärker wird dadurch kein Fender, Boogie oder sonstwas (auch nicht ansatzweise). Der 2525H hat EINEN markanten, eigenen Ton. Den kann man mit der effizienten Klangregelung aber prima an verschiedene Gitarren- und Boxen/Lautsprecher-Typen, sowie den eigenen Geschmack anpassen.
Ich spiele den Amp sowohl an einer 1x12-Box mit Vintage 30 als auch an einer 2x12-Box mit G12M und G12H Anniversary - beide open back. Er klingt an beiden gut.
Die Lautstärke reicht im 20-Watt-Modus (an der 2x12-Box) für Proben mit meiner Blues-Rock-Band aus (da ist sogar noch Luft nach oben). Man bekommt dann allerdings keinen völlig cleanen Sound mehr aus dem Amp, was mich aber nicht besonders stört. Ich spiele eine Telecaster mit Singlecoils. Mit einer Les Paul o.ä. sind die Clean-Reserven sicher (noch) begrenzter.
Der 5-Watt-Modus ist für zu Hause ideal. Kein Bedroom-Level aber eben doch deutlich leiser und trotzdem voll und rund klingend.